426 Delegiertenstimmen entscheiden im Congress Igls unter Ausschluss der Öffentlichkeit für oder gegen Thaler bzw. Gerber. Derweil positionieren sich immer mehr Unternehmer sowie auch Regierungsmitglieder.
Auf der Wirtschaftsbund-Homepage tickt die digitale Uhr unermüdlich. Sie zeigt den Countdown bis zur 24. Ordentlichen Vollversammlung des Tiroler Wirtschaftsbundes und somit zum „Duell“ von WK-Präsidentin Barbara Thaler und Wirtschaftslandesrat Mario Gerber. „Duell“ stand früher für „freiwilligen Zweikampf mit gleichen, potenziell tödlichen Waffen, der von den Kontrahenten vereinbart wurde.“
Solche Duelle sind zum Glück längst auch bei politischen Machtkämpfen verboten. Zuletzt freilich wurden von Thaler und Gerber genügend Giftpfeile in alle Richtungen abgefeuert. Fix ist aber, dass es keine Todesopfer im herkömmlichen Sinne, allerdings am späteren Freitagnachmittag – nach geschlagener Wahl – nur mehr eine oder einen an der Spitze dieses ÖVP-Bundes geben wird. Der Wahlverlierer hingegen ist politisch ramponiert.
Mario sagt seit sechs Monaten, dass er als Wirtschaftsbundobmann kandidiert. Er war der erste Kandidat und hat einen konstruktiven Wettbewerb um die besten Ideen immer begrüßt.
LR Cornelia Hagele
Entscheiden werden das 426 Delegierte. Alles wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit passieren, da „die Landesgruppenhauptversammlung laut Geschäftsordnung nicht medienöffentlich tagt“, heißt es dazu. Wohl ein Relikt, das zum Wirtschaftsbund, aber nicht in die heutige Zeit passt, in der stets Transparenz und Offenheit gepredigt werden.
Zurück zum „Duell“: Politinsider sehen Gerber leicht in der Favoritenrolle. Zu seinen Unterstützern zählen nicht nur, wie berichtet, acht WB-Bezirkschefs, sondern auch bekannte Unternehmerpersönlichkeiten wie Christoph Swarovski, Jack Falkner, Gerald Unterberger und WK-Vizepräsident Manfred Pletzer.
Unterstützung von Regierungskollegin
Großen Rückhalt genießt Gerber auch von seiner Regierungskollegin Conny Hagele. Diese betonte gestern gegenüber der „Krone“: „Mario sagt seit sechs Monaten, dass er als Wirtschaftsbundobmann kandidiert. Er war der erste Kandidat und hat einen konstruktiven Wettbewerb um die besten Ideen immer begrüßt.“ Jüngst gegen Gerbers Team in Umlauf gebrachte Gerüchte werde man nicht kommentieren. Es gehe ihm um Inhalte, um die großen Zukunftsthemen und nicht um kleinkarierte Scharmützel.
Ein Sieger steht übrigens bereits vor der Wahl fest: Namentlich Franz Jirka. Er kandidiert nämlich auf beiden Wahlvorschlägen als Rechnungsprüfer.
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