18 Euro/Stunde

Paris verdreifacht die Parkgebühren für SUV

Ausland
04.02.2024 22:39

Pariserinnen und Pariser stimmten am Sonntagabend für eine Verdreifachung der Parkgebühren für SUV (Sport Utility Vehicle). Damit setzte sich der Plan der Stadtverwaltung durch. Künftig müssen Lenkerinnen und Lenker von schweren Autos 18 Euro für eine Stunde Parken im Zentrum zahlen.

In den Außenbezirken sind es zwölf Euro pro Stunde. Üblich waren bisher für alle Autos sechs beziehungsweise vier Euro. Sechs Stunden Parken im Zentrum kosten für schwere Autos künftig 225 statt 75 Euro. Die Stadtverwaltung hatte mit einer erhöhten Umweltverschmutzung, mehr Platz und einer Gefahr für die Verkehrssicherheit argumentiert. Daher hätten große Autos wie Geländelimousinen einen Sondertarif zu zahlen, hieß es (siehe Video oben).

Anrainer etc. ausgenommen
Den Sondertarif sollen nur Menschen zahlen, die zu Besuch sind. Anrainerinnen und Anrainer, aber auch Pflegedienste und Handwerkerinnen sowie Handwerker werden davon ausgenommen. Für private Parkhäuser gilt die Regelung ohnehin nicht. Der teurere Tarif wird ab 1. September für Verbrenner- und Hybridmodelle, die ein Gewicht ab 1,6 Tonnen haben, sowie für Elektromodelle ab zwei Tonnen fällig.

In Paris sind künftig höhere Parkgebühren für schwere Autos fällig.
In Paris sind künftig höhere Parkgebühren für schwere Autos fällig.(Bild: Copyright 2024 The Associated Press. All rights reserved.)

Kaum Beteiligung
Die Stadt hatte unter dem Motto „Mehr oder weniger SUV in Paris?“ 1,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zur Abstimmung aufgerufen. Nur knapp sechs Prozent von ihnen beteiligten sich tatsächlich daran. Davon stimmten nach vorläufigem Endergebnis 54,5 Prozent für mehr Parkgebühren und rund 45,5 Prozent gegen den Sondertarif für schwere Autos.

„Die Pariser sind die Avantgarde einer Bewegung, viele Städte werden sicher nachziehen“, sagte Bürgermeisterin Anne Hidalgo nach der Entscheidung. Das Ergebnis sei gut für den Planeten und für die Gesundheit.

Gegenpetitionen geplant
Laut einer früheren Umfrage sprachen sich 70 Prozent für Maßnahmen gegen die großen Autos aus. Nur elf Prozent gaben jedoch an, sich an der Abstimmung beteiligen zu wollen. Etwas weniger Pariserinnen und Pariser gaben dann tatsächlich ihre Stimme ab.

Kritik am Ergebnis kam von einem Automobilclub, der bereits Petitionen gegen die Parkgebühren in verschiedenen Städten plant. „Machen Sie sich nichts vor: Dieser Kampf gegen SUV ist nur ein Hintertürchen, um das Auto als Ganzes auszurotten“, hieß es.

Die erhöhten Parkgebühren betreffen fast 900.000 Autos in der Hauptstadtregion, sie machen etwa 16 Prozent der gesamten Fahrzeuge aus.

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