Ärztin berichtet:

“Julia Timoschenko möglicherweise unheilbar krank”

Ausland
06.06.2012 14:25
Das Rückenleiden der ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko ist nach Angaben einer deutschen Ärztin möglicherweise nicht vollständig heilbar. Die Erkrankung ziehe sich bereits über mehrere Jahre hin, sagte die Physiotherapeutin Anett Reißhauer der russischen Regierungszeitung "Rossijskaja Gaseta".

Reißhauer schloss auch eine Operation nicht aus. Sie hatte die inhaftierte Timoschenko mehrere Tage in einer Klinik in der ostukrainischen Stadt Charkow behandelt.

Die 51-Jährige benötige eine Schmerztherapie, sagte Reißhauer weiter. Allerdings sei das Charkower Krankenhaus nicht für alle Therapiemaßnahmen geeignet.

Tochter fordert Verlegung
Timoschenkos Tochter Jewgenija forderte unterdessen erneut eine Verlegung ihrer Mutter in eine "unabhängige private Klinik". Jeder Stress würde ihren Zustand verschlechtern. Zudem hätten die behandelnden Ärzte im letzten Monat "keine wirkliche Verbesserung" festgestellt.

Timoschenko war im Oktober 2011 wegen Amtsmissbrauchs in einem umstrittenen Gerichtsverfahren zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Seitdem klagt sie über ein schweres Bandscheibenleiden. Dennoch kämpft sie in einem Berufungsverfahren weiter für ihre Rechte - denn sie sieht sich als Opfer eines politischen Komplotts.

EU-Parlament schickt Beobachter zu Timoschenko-Prozess
Zum Berufungsverfahren am 26. Juni will die EU-Kommission nun hochrangige Beobachter nach Kiew schicken. "Ich hoffe, dass diese Mission einen Durchbruch bringt und der Ukraine hilft, Probleme von Rechtstaatlichkeit und Unabhängigkeit des Justizwesens zu lösen", sagte Parlamentspräsident Martin Schulz am Mittwoch. Er bestätigte Informationen der Deutschen Presse-Agentur, wonach die Regierung in Kiew und die Familie der in Haft erkrankten 51-Jährigen grünes Licht für die Beobachter gegeben hatten.

Der frühere polnische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski und der aus Irland stammende Ex-EU-Parlamentspräsident Pat Cox sollen den Prozess beobachten. Es sei verabredet, dass sie ungehinderten Zugang zu den Prozessakten sowie zu Staats- und Rechtsanwälten erhalten.

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