Trägt jetzt Davidstern

Neonazi ändert Geschlecht und kommt in Frauenzelle

Ausland
21.08.2025 18:02

Der zuvor als deutscher Neonazi bekannte Sven Liebich trägt jetzt lackierte Nägel und Goldschmuck und nennt sich Marla Svenja. Den Bart trägt die umstrittene Persönlichkeit auch als Frau weiterhin stolz. Die Trans-Rechtsextreme verurteilte queere Personen 2023 noch als „Parasiten der Gesellschaft“ – und dürfte nun selbst in einem Frauengefängnis untergebracht werden.

Sie war jahrzehntelang in der rechten Szene unterwegs. Als dann klar wurde, dass sie ins Gefängnis muss, ließ Liebich Namen und Geschlecht ändern und wurde damit offiziell zur Frau. Nun ist es so weit und Marla Svenja Liebich soll ihre eineinhalbjährige Haftstrafe antreten, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.

Vor Kurzem noch transfeindlicher Neonazi
Seit den 1990er-Jahren machte sich Liebich einen Namen in der rechtsextremen Szene. Sie war führender Aktivist bei „Blood & Honor“ – einem Neonazi-Netzwerk, das wegen seiner Gewaltorientierung und Nähe zum Terrorismus bekannt war und seit 2000 in Deutschland verboten ist. Noch vor drei Jahren hetzte der damals noch männliche Neonazi gegen Teilnehmer des Christopher Street Day und sprach offen von „Transfaschismus“.

Marla Svenja Liebich im Gerichtsgebäude
Marla Svenja Liebich im Gerichtsgebäude(Bild: Sebastian Willnow / dpa / picturedesk.com)

Liebich wurde plötzlich zur Frau
Im Juli 2023 wurde Liebich schließlich wegen Volksverhetzung, Verstoßes gegen das Kunsturhebergesetz, Billigung eines Angriffskrieges und übler Nachrede und Beleidigung zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt. Im Dezember 2024 ließ sich Marla Svenja zur Frau erklären – die genauen Gründe für ihr plötzliches „Coming-out“ als Trans gab sie nie an. Vor Gericht präsentierte sich die Rechtsextremistin betont weiblich. Um ihren Hals baumelte ein Davidstern.

Sven Liebich im Jahr 2024
Sven Liebich im Jahr 2024(Bild: Heiko Rebsch / dpa / picturedesk.com)

Neues Gesetz erleichtert Geschlechtsänderung
Es mag absurd erscheinen, dass eine Person, die jahrelang gegen queere Menschen hetzte, einfach so ihr Geschlecht ändern kann. Möglich machte dies das deutsche Selbstbestimmungsgesetz, welches unter der Ampel-Koalition beschlossen wurde und seit dem 1. November 2024 in Kraft ist. Dieses erlaubt es, den Geschlechtseintrag ohne die zuvor noch notwendigen Begutachtungen – und somit ohne große Hürden – zu ändern.

Kommt Liebich ins Frauengefängnis?
Aufgrund ihrer neuen Geschlechts-Identität wird Marla Svenja Liebich in den Frauenknast der JVA Chemnitz überstellt. Ob sie dort bleiben darf, ist noch nicht sicher. Normalerweise erfolgt die Unterbringung nach dem im Personenstandsregister eingetragenen Geschlecht. Die endgültige Entscheidung liegt allerdings bei der Justizvollzugsanstalt selbst, schreibt die Fachzeitschrift „Legal Tribute Online“. Diese müsse prüfen, ob die Sicherheit der Gefangenen, als auch der anderen Insassinnen gewahrt werden kann. 

Angesichts von Liebichs Hintergrund als Neonazi ist zu befürchten, dass Marla Svenja Liebich in einem Frauengefängnis die Sicherheit anderer Frauen erheblich gefährden könnte.

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