Schüsse vor Club

Wenig Kooperation von Opferumfeld und Zeugen

Vorarlberg
29.01.2024 13:20

Die Ermittlungen nach der Abgabe von mehreren Schüssen auf zwei Männer vor einem Nachtklub in Lustenau (Vorarlberg) am späten Samstagabend gestalten sich schwierig. Der unbekannte Täter ist weiter auf der Flucht. Die Einvernahme der beiden Schussopfer, die schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt wurden, trug vorerst nicht zur Identifizierung des Täters bei. 

Der Hintergrund für die Attacke gegen die beiden Männer ist damit auch am Montag noch weiter völlig unklar. Der Vorfall ereignete sich am Samstag gegen 23.45 Uhr vor der Diskothek „Sender Club“ am äußersten Ortsrand von Lustenau. Die zwei getroffenen Männer sind tschetschenischer Herkunft, besitzen mittlerweile aber die österreichische bzw. tschechische Staatsbürgerschaft.

Tatort abgesperrt
Sie wurden in die Krankenhäuser Bregenz und Dornbirn gebracht. Die Polizei sperrte den Tatort ab, etwa 200 Lokalgäste wurden befragt und aus dem Gebäude gebracht. Der Täter flüchtete mit einem schwarzen SUV in Richtung Lustenau. Eine Täterbeschreibung liegt nicht vor. 

Einlass in Club verwehrt
Laut Landeskriminalamt wollten die beiden Schussopfer gemeinsam mit einem Begleiter - die Männer sind 31, 32 und 42 Jahre alt - den Nachtklub besuchen. Ihnen wurde jedoch der Einlass verwehrt. Als sie sich nach einer längeren Diskussion mit dem Personal zum Parkplatz zurückbegaben und dabei eine Straße überquerten, näherte sich der Verdächtige zu Fuß und schoss gezielt auf die Gruppe.

Sechs Schüsse abgegeben
Einer der Männer wurde am Arm, ein anderer am Bein getroffen. Aufgrund der am Tatort sichergestellten Patronenhülsen wissen die Ermittler, dass der Täter zumindest sechs Schüsse abgab. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Täter Komplizen hatte, die ihm zur Flucht verhalfen, hieß es.

Beziehung zwischen Täter und Opfern
„Wir gehen davon aus, dass es eine Vorgeschichte gibt und dass es kein völlig willkürlicher Angriff auf diese drei Männer war“, hatte Philipp Stadler, Leiter des Landeskriminalamts Vorarlberg, bereits am Sonntag gesagt. Das wurde auch am Montag bekräftigt, es sei auszuschließen, dass willkürlich Schüsse abgefeuert wurden. Ermittelt werde dennoch in alle Richtungen.

Zitat Icon

Wir gehen davon aus, dass es eine Vorgeschichte gibt und dass es kein völlig willkürlicher Angriff auf diese drei Männer war.

Philipp Stadler, Leiter des Landeskriminalamts Vorarlberg

Schussopfer werden erneut befragt
Man werde die Schussopfer in den nächsten Tagen erneut zum Sachverhalt einvernehmen. Auch wenn sich die Erhebungen schwierig gestalteten - die Kooperation von Seiten verschiedener Zeugen, aber auch aus dem Umfeld der Opfer liegt nur „sehr verhalten vor“ -, habe man bereits Hinweise erlangt, die entsprechende Ermittlungsansätze bieten.

Nähere Details wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt. Für die weiteren Nachforschungen wurde beim Landeskriminalamt eine eigene Ermittlungsgruppe eingerichtet.

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Vorarlberg-Krone
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