Mit dem Weltraumteleskop „Hubble“ haben Astronomen in der Atmosphäre eines kleinen Exoplaneten Wasserdampf entdeckt. „Wasser auf einem so kleinen Planeten ist eine bahnbrechende Entdeckung“, berichtet Laura Kreidberg vom Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA) in Heidelberg.
„Es bringt uns der Charakterisierung von wirklich erdähnlichen Welten näher als je zuvor“, so Kreidberg. Der Planet mit dem Katalognamen GJ9827d liegt 97 Lichtjahre von unserer Erde entfernt und ist nur knapp doppelt so groß wie diese.
Den MPIA-Forschern zufolge ist es der kleinste Exoplanet, bei dem bisher Wasserdampf in der Atmosphäre nachgewiesen werden konnte. Unklar sei aber noch, ob es sich um eine kleine Menge Wasserdampf in der Atmosphäre handelt oder diese hauptsächlich aus Wasser besteht.
Wasserwelt oder Mini-Neptun
Mit einer Venus-ähnlichen Temperatur von 400 Grad wäre der Planet definitiv eine unwirtliche, feucht-heiße Welt, wenn die Atmosphäre überwiegend aus Wasserdampf bestünde, so die Fachleute. Derzeit kämen zwei Möglichkeiten infrage: Entweder klammert sich der Planet an eine wasserstoffreiche Hülle - ähnlich wie ein kleiner Neptun. Oder er besteht halb aus Wasser, halb aus Gestein - etwa wie eine wärmere Version des Jupitermondes Europa.
Auf der Suche nach Spuren von Wasser und anderen Molekülen haben Astronomen den Planeten GJ9827d kürzlich auch mit dem Weltraumteleskop „James Webb“ beobachtet. „Wir können es kaum erwarten zu sehen, was diese Daten ergeben“, sagte Kreidberg. „Hoffentlich können wir jetzt die Frage nach Wasserwelten ein für alle Mal klären.“
Teleskop kreist seit 1990 im Weltall
Das „Hubble“-Teleskop wurde gemeinsam von der NASA und der Europäischen Weltraumagentur ESA entwickelt. Seit seinem Start im April 1990 hat „Hubble“ mit atemberaubenden Bildern aus dem All die Astronomie revolutioniert.
Seine Aufnahmen von den Planeten unseres Sonnensystems, aber auch von fernen Galaxien, Supernova-Explosionen und planetarischen Nebeln haben auch Laien einen völlig unerwarteten Blick auf das Universum eröffnet.
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