Denkbar in Österreich?

Neue Regeln: Italien bittet Influencer zur Kasse

Viral
11.01.2024 12:30

Nach Ermittlungen gegen Mode-Influencerin Chiara Ferragni wächst in Italien der Wunsch nach neuen, strengeren Regeln für geschäftige Instagrammer, TikToker & Co. 

Sie sind meist beneidenswert jung, sexy und fesch (meist per Filter zusätzlich deutlich „verschönert“, verschlankt oder zumindest stark retuschiert), sind sportlich-aktiv, tierlieb, pflegen einen gesunden Lifestyle, schupfen Haushalt, Kinder und Job mit "links" und setzen sich oft auch „für den guten Zweck“ ein. Und alle Influencer haben noch etwas gemeinsam: sie feiern ihre Follower.

Das müssen sie auch, dies ist nicht nur reiner Fan-Liebe geschuldet. Blogger, Vlogger, Instagrammer und Co. neigen nicht nur zu teils übertriebener Selbstdarstellung, sie sind auch äußerst geschäftssüchtig. Pardon, geschäftstüchtig. Und viele verdienen gut. Richtig gut.

Selbstvermarktung mit Ziel einträglichen (Neben-)Erwerbs steht bei allen Trendsettern hoch im Kurs, gleich, ob sie für Mode, Sport, Videospiele, Make-up, Skinny Tea, plastikfreies Babyspielzeug, angesagte Reiseziele (natürlich in Verbindung mit kostenlosen Hotelaufenthalten mit allem Komfort und allen Extras vor Ort), tierversuchsfreie Kosmetik oder einen veganen, vegetarischen oder no-waste-Lebensstil werben.

Selbstmanagement ist ihr täglich Brot; Kooperationen mit namhaften Konzernen und trendy Start-ups sind längst Usus und viele Postings allein darauf ausgerichtet, Fans, Follower und (potenzielle) Kunden zum Kauf vorgestellter bzw. „in der Tagesroutine“ benutzter und gehypter Produkte zu animieren - oder selbst in den Genuss kostenloser Dienstleistungen, Produkte oder Urlaube zu kommen.

Doch nicht immer wird diese gleichsam effektive wie lukrative Geschäftspraktik auch gekennzeichnet. Nicht jede Werbung wird ausgewiesen, selbiges gilt für Kooperationen. Das soll nun zumindest in Italien bald der Vergangenheit angehören.

Nach dem Skandal rund um Mode-Geschäftsfrau Chiara Ferragni wegen unlauteren Wettbewerbs sollen nun härtere Regeln für Influencer gelten.

Die für Kommunikation zuständige italienische Behörde (Agcom) hat jetzt beschlossen, dass auch für Influencer grundsätzlich das Gesetz über audiovisuelle Mediendienste gelten soll, da sie wie andere Medien über Video-Sharing-Plattformen und soziale Medien audiovisuelle Inhalte erstellen, produzieren und verbreiten.

Influencern, die in ihren Videos nicht sofort ihre Werbung erkennbar machen, drohen eine Strafe von bis zu 600.000 Euro. Die Leitlinien gelten für jene Influencer, die unter anderem mindestens eine Million Follower auf den verschiedenen Plattformen erreichen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt