Schwere Unwetter
Schlammlawine trifft Häuser: Suche nach Vermisster
Heftige Regenfälle und Erdrutsche haben in der Nacht auf Montag Kärntens Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien in Italien heimgesucht. In einer Gemeinde stürzten wegen einer Schlammlawine drei Wohnhäuser ein. Eine ältere Frau wird vermisst.
Besonders betroffen ist die Provinz Görz (Gorizia). In der Gemeinde Cormons sollen nach Angaben der Einsatzkräfte ein Haus gegen 5 Uhr von der Schlammlawine getroffen worden sein.
Ein 32-jähriger Deutscher und eine ältere Frau wurden zunächst vermisst. Der Deutsche soll versucht haben, die Frau in Sicherheit zu bringen, als das Gebäude zusammenbrach. Der aus München stammende Mann lebte seit einiger Zeit in Cormons und betrieb in der auch bei österreichischen Touristen beliebten Weingegend ein Lokal. Nach einer mehrstündigen Suchaktion wurde seine Leiche von der Feuerwehr geborgen. Nach der Frau wurde am Montagabend noch gesucht.
Eine Person wurde lebend aus den Trümmern geborgen und mit einer Beinfraktur ins Krankenhaus von Udine gebracht.
Nahe der Ortschaft Cascina Rinaldi befreiten Einsatzkräfte einen älteren Mann aus seinem Auto, das in einen Graben gestürzt war. Der Wagen begann sich bereits mit Wasser zu füllen, wie die Rettungskräfte berichteten.
200 Einsätze
Seit Sonntagabend sorgt das Unwetter in großen Teilen zwischen den Provinzen Udine und Görz für Schäden. Feuerwehr und Zivilschutz sind mit Dutzenden Kräften im Einsatz; zusätzlich wurde Unterstützung aus der Nachbarregion Venetien angefordert. Die Feuerwehr musste rund 200 Mal ausrücken, überwiegend wegen überfluteter Keller, Wohnungen und Gewerberäume.
In der Gemeinde Romans d ́Isonzo in der Provinz Görz trat der Fluss Torre über die Ufer. Viele Menschen mussten auf den Dächern ihrer Häuser Zuflucht suchen.
Unwetter tobten am Montag auch in anderen Regionen Italiens, vor allem in Ligurien und in der Toskana. In der toskanischen Gemeinde Capannori traf ein Blitz den Kirchturm. In der Gemeinde Pietrasanta kam es zu Schlammlawinen, die mehrere Autos verschütteten, niemand wurde verletzt.
Meteorologen erwarten, dass der atlantische Tiefdruckeinfluss noch bis zum späten Vormittag anhält. Für den Abend wird eine Kaltfront aus Österreich erwartet. An der friaulischen Küste wird mit starkem Wind, Hochwasser und Sturmfluten gerechnet. Die Schneefallgrenze in den Alpen soll von 2000 auf etwa 1000 Meter sinken.
Dammsystem MOSE in Venedig aktiviert
Unwetter tobten am Montag auch in anderen Regionen Italiens, vor allem in Ligurien und in der Toskana. Venedig hat am Montag die Aktivierung des Dammsystems MOSE beschlossen, um die Lagunenstadt vor einer Überflutung zu schützen.
Der Pegel erreichte wegen des Schirokko-Windes einen Stand von etwa 110 Zentimetern über dem Normalstand, wie die Gemeinde mitteilte. Die 78 Barrieren an drei Wasserstraßen der Lagune könnten auch in den kommenden Tagen aktiv bleiben, da heftige Regenfälle erwartet werden, berichteten die Behörden.
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