Lokführerstreik
Deutsche Bahn: Jeder 5. Zug im Fernverkehr fährt
Mittwochfrüh hat der Lokführerstreik in Deutschland begonnen (siehe Video oben). Laut der Deutschen Bahn fährt ungefähr jeder fünfte Zug im Fernverkehr. Auch Verbindungen nach Österreich sind vom Streik betroffen, da Lokführerinnen und Lokführer an der Grenze getauscht werden.
Züge mit Start oder Ziel in Deutschland fahren derzeit nur zum jeweiligen Grenzbahnhof oder fallen ganz aus. Züge über die Brenner-Strecke werden aber teilweise bis München geführt, teilten die Österreichischen Bundesbahnen mit. Für die Strecke Salzburg-München bieten die ÖBB und die Deutsche Bahn an, dass deren Tickets auch für den stündlich verkehrenden Nahverkehr gelten. Zudem können Nachtzug-Tickets von und nach Deutschland auch tagsüber genutzt werden, auch eine länger Gültigkeit bis 19. Jänner wird angeboten (sofern das Ticket bis einschließlich 8. Jänner gekauft wurde).
Hier sehen Sie Tweets der ÖBB zum Streik der Lokführerinnen und Lokführer in Deutschland.
Auch Regionalbahnen betroffen
Züge der Westbahn fahren wie gewohnt bis München, da die Lokführerinnen und Lokführer dort nicht an der Grenze getauscht werden. Laut der Deutschen Bahn ist der Notfahrplan planmäßig angelaufen. Im Fernverkehr fährt etwa jeder fünfte Zug, auch im Regionalverkehr gibt es weitreichende Einschränkungen. Vom Streik betroffen ist zudem das Unternehmen Transdev, das Regionalbahnen im Nordwesten und Osten betreibt.
Im Güterverkehr wurde bereits am Dienstagabend die Arbeit niedergelegt. Bis zuletzt hatten die Deutsche Bahn und Transdev versucht, den Ausstand vor Gericht zu verhindern - doch vergeblich: Das Landesarbeitsgericht Hessen wies den Antrag auf einstweilige Verfügung am Dienstagabend in zweiter Instanz endgültig ab.
Längere Streiks möglich
Im Tarifstreit hat die Gewerkschaft GDL bereits zweimal zu Warnstreiks aufgerufen, die im Personenverkehr maximal 24 Stunden dauerten. Der jetzige Streik ist bis Freitag, 18 Uhr, geplant. Im Dezember stimmten die Gewerkschaftsmitglieder über unbefristete Streiks ab. Etwa 97 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachen sich dafür aus, wodurch längere Streiks jetzt möglich sind.
„Wenn nichts (Angebot der Deutschen Bahn, Anm.) kommt bis Freitag, machen wir eine Pause und gehen in den nächsten Arbeitskampf“, kündigte GDL-Chef Claus Weselsky an. Die Gewerkschaft fordert vor allem eine Reduktion der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter bei vollem Lohn. Die Deutsche Bahn entgegnete, dass sich Beschäftigte für weniger Wochenarbeitszeiten entscheiden könnten, dafür aber finanzielle Einbußen in Kauf nehmen müssten.
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