Paar mit elf Kindern

Grazer Großfamilie lebte vom Drogendealen

Österreich
05.05.2012 10:37
Ein Grazer Ehepaar wird verdächtigt, jahrelang seinen Lebensunterhalt - und jenen seiner elf Kinder - mit dem Verkauf von Drogen finanziert zu haben. Beide Elternteile im Alter von 38 und 39 Jahren wurden vorübergehend festgenommen und angezeigt. Sie sollen allein seit Jahresbeginn sechs Kilogramm an Amphetaminen im Straßenverkaufswert von rund 180.000 Euro aus Ungarn für Deals in der Steiermark importiert haben.

Die Polizei hatte das Paar schon seit Monaten im Visier. Die Grazer besorgten sich die psychoaktive Substanz Pentedron in Ungarn und verkauften sie an rund 100 Abnehmer in der Landeshauptstadt und Umgebung, Leibnitz, Fürstenfeld und Leoben. Dabei verlangten sie laut Ermittlern etwa das Fünffache des ursprünglichen Preises.

Mit dem Geld finanzierten sie sich ihr Leben und das ihrer Kinder, von denen neun noch im selben Haushalt lebten. Die acht minderjährigen Buben und Mädchen wurden dem Paar nun abgenommen.

Laut Polizei waren die Kinder zwar gut versorgt, hausten aber in einer unaufgeräumten und dreckigen Umgebung. Aufgezogene Spritzen lagen frei herum, schilderte ein Beamter. Die Mutter war seit 2004 als heroinsüchtig bekannt und dürfte auch während ihrer Schwangerschaften Drogen genommen haben.

Mehrere Jahre von Fürsorge beobachtet
Die amtsbekannten Verdächtigen dürften laut Ermittlern etwa ein Kilogramm von den sechs Kilo Pentedron selbst genommen haben. Seit mehreren Jahren hatte auch die Fürsorge ein Auge auf die Kinder des Paares. Im vergangenen Jahr wurden einige Familienmitglieder beim Ladendiebstahl ertappt. Da fielen sie der Polizei auf und waren seither unter Beobachtung.

Auch ein 19-jähriger Sohn und eine 16-jährige Tochter des Paares dürften mit dem Suchtgift gehandelt bzw. dabei geholfen haben. Der Bursche soll bei den Eltern 500 Gramm erworben und davon rund 300 Gramm verkauft haben. Den Rest habe er selbst genommen. Das Ehepaar und der Sohn waren bei den Einvernahmen geständig und wurden schließlich auf freiem Fuß angezeigt. Die Mutter fordert ihre Kinder zurück.

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