Stecher knallhart

Pinkelnig vor Comeback: „Danke an die Deutschen!“

Ski Nordisch
28.12.2023 06:23

„Two Nights Tour“ statt Vierschanzentournee: Während die Skispringer am Freitag in die 72. Ausgabe des traditionellen Schanzenspektakels starten, müssen sich die Skispringerinnen derzeit noch mit einer „halben Tournee“ begnügen. "Danke an die Deutschen, ausnahmsweise“, grinst Eva Pinkelnig

Erstmals stehen für die Frauen zum Jahreswechsel zwei Weltcup-Bewerbe in den Tournee-Standorten in Deutschland auf dem Programm, am Samstag in Garmisch-Partenkirchen und am Neujahrstag in Oberstdorf - alternierend zu den Männer-Wettkämpfen.

Für Gesamtweltcupsiegerin Eva Pinkelnig, die nach einer Kniereizung in der Saisonvorbereitung ihr Comeback feiern wird, ist die sogenannte Two Nights Tour ein großer Schritt in die richtige Richtung. „Danke an die Deutschen, ausnahmsweise. Das tut fast schon ein bisschen weh, aber man muss es so sagen. Danke, dass sie das machen, aus globaler Sicht für das Frauen-Skispringen gesehen“, sagte die Sportlerin des Jahres schon vor dem Saisonstart zur APA - Austria Presse Agentur. Die beiden Bewerbe seien eine gute Möglichkeit, um zu sehen, ob es funktionieren könne, ergänzte die Vorarlbergerin. „Wenn es gut funktioniert, hoffe ich, dass die Österreicher einsteigen und dass wir die Saison darauf auch eine Vierschanzentournee haben.“

Diesen Hoffnungen versetzte Mario Stecher am Mittwoch im Quartier der ÖSV-Adler in Riezlern vor dem Auftaktspringen der Männer in Oberstdorf zumindest einen kleinen Dämpfer. „Die Aussage des ÖSV ist ganz klar: Auch wir wollen natürlich diese Vierschanzentournee“, bekräftigte der Sportliche Leiter Skispringen und Nordische Kombination des ÖSV zwar. Allerdings sieht der rot-weiß-rote Verband diverse Hürden. Zudem hat sich der ÖSV auf eine bestimmte Variante der Durchführung festgelegt.

„Für uns kommt nur infrag, dass  ...“
„Für uns kommt definitiv nur infrage, dass die Tournee in der gleichen Reihenfolge wie bei den Männern stattfindet“, sagte Stecher. Das bedeutet, dass die Weltcup-Bewerbe von Frauen und Männern in Innsbruck sowie in Bischofshofen am gleichen Tag ausgetragen werden sollen. Allerdings gibt es am Bergisel noch immer kein Flutlicht, das Zeitfenster beim ohnehin windanfälligen Bewerb ist begrenzt. „Es schaut gut aus, dass wir das Richtung 2026 über die Bühne bringen können“, erklärte Stecher in Bezug auf den Bau einer Flutlichtanlage.

Eine Umsetzung der Frauen-Tournee innerhalb der nächsten beiden Saisonen wollte er aber nicht ausschließen. Diverse Fragen nach der Logistik (TV, Bandenwerbungen, Quartiere, etc.) müssten geklärt werden. In Deutschland teilen sich ARD und ZDF die Übertragungen bei der Tournee, hierzulande müsste der ORF laut Stecher zwei Standorte parallel abdecken. Außerdem wird im ÖSV weiter mit Villach als Weltcup-Ort, wo am 3. und 4. Jänner zwei Bewerbe stattfinden, weiter fest geplant. Auch der Faktor Finanzen spielt eine Rolle, wie Norwegens Cheftrainer Alexander Stöckl kürzlich betonte. „Man darf nicht vergessen, dass die Einnahmen beim Männer-Skispringen wesentlich höher sind, hauptsächlich durch die TV-Einnahmen“, sagte der Tiroler.

Frauen-Skispringen würde derzeit „Null auf Null“ gehen oder sogar noch Geld kosten. „Für den Verband ist es eine Riesenbelastung“, sagte Stöckl, der einen gemeinsamen Skisprung-Tag für keine gute Idee hält. „Was macht der Zuschauer? Der steht ja nicht von früh bis abends an der Schanze, sicher nicht.“ Die Expertenmeinungen gehen auseinander, fix ist derzeit nur, dass eine Frauen-Tournee in naher Zukunft im Weltcup etabliert werden soll.

Vorfreude
Bei Pinkelnig ist die Vorfreude auf das Neujahrsspringen in Oberstdorf jedenfalls riesig. „Ich hoffe, dass ganz viele Fans kommen, auch viele Vorarlberger. Da werden wir schon schauen, dass wir eine gute Show hinlegen“, betonte die 35-Jährige. Bis kurz vor Weihnachten waren für den Bewerb in Oberstdorf etwa 3.000 Tickets verkauft worden, aufgrund einer starken Tageskasse werden 8.000 Zuschauer erwartet. Der Tournee-Auftakt der Männer am Freitag ist mit etwa 25.000 Fans traditionell ausverkauft.

Stecher unterstrich, dass der Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt werden sollte, damit das „fertige Produkt“ wie bei den Männern ebenfalls 72 Jahre alt werden könne. „Auch das hat gedauert und ist nicht von heute auf morgen entstanden. Man muss sich diese Zeit geben“, betonte der frühere Kombinierer, der ganz besonders auf die Two Nights Tour schauen wird. „Wenn das einigermaßen funktioniert, haben wir durchaus die Möglichkeit, die Vierschanzentournee für Frauen anzubieten. Wir hoffen, dass wir in Deutschland und Österreich irgendwann ein tolles Produkt auf die Füße stellen können.“

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