Hinrichtung im Wald

Prager Amokläufer soll auch Baby getötet haben

Ausland
22.12.2023 10:30

Nach dem Amoklauf an der Prager Karls-Universität am Donnerstag mit 14 Todesopfern herrscht in der tschechischen Hauptstadt Entsetzen. Nun wurde bekannt, dass der 24-jährige Verdächtige auch für eine schreckliche Bluttat vor einer Woche verantwortlich sein könnte: Ein 32-Jähriger und seine zwei Monate alte Tochter wurden dabei in einem Waldstück regelrecht hingerichtet.

Einen Tag nach dem furchtbaren Amoklauf kurz vor Weihnachten rätselt die Polizei noch immer über das Motiv von David K., der an der Universität das Blutbad anrichtete. Nun wurde auch bekannt, dass die Ermittler einen Zusammenhang mit einer weiteren bestialischen Tat vermuten, die sich bereits vergangene Woche am Rande der Hauptstadt zugetragen hatte. 

Mädchen in Kinderwagen ermordet
Ein 32-jähriger Vater wurde im Klanovice-Wald mit vier Kopfschüssen am Freitagnachmittag regelrecht hingerichtet - eine Zeugin hörte die Schüsse, entdeckte schließlich einen Kinderwagen und nur zwei Meter davon entfernt eine männliche Leiche. „Ich sah einen Kinderwagen am Waldweg. Und dann auch daneben einen Mann liegen“,  schilderte sie dem Nachrichtenportal „iDnes“ den Vorfall. Der Täter hatte auch kaltblütig die kleine Tochter im Kinderwagen erschossen. Der Säugling soll in die Brust getroffen worden sein.

Ermittler: Opfer nach Zufallsprinzip ausgewählt
Polizeipräsident Martin Vondrasek erklärte auf einer Pressekonferenz, dass der Uni-Killer im Verdacht steht, auch dieses Verbrechen begangen zu haben. „Wir arbeiten sehr ernsthaft mit der momentan sehr realen Möglichkeit, dass der Angreifer von der Philosophischen Fakultät auch für die beiden Opfer von Ende letzter Woche in Klanovicky verantwortlich ist“, so der Ermittler. Der Täter habe seine Opfer nach dem Zufallsprinzip ausgewählt.

Drei Ausländer unter Verletzten
Bei dem Amoklauf am Donnerstag verloren 14 Menschen ihr Leben. 13 von ihnen seien bereits identifiziert worden, erklärte Innenminister Vit Rakusan am Freitag. Mehr als 20 Menschen wurden zudem teils schwer verletzt. „Unter den Verletzten sind auch drei Ausländer“, so der Minister. Es handle sich dabei um einen niederländischen Staatsbürger und zwei Staatsbürger der Vereinigten Arabischen Emirate, wie sein Ressort ausführte.

Täter besaß Waffen legal
Der Schütze soll laut Rakusan seine Waffen legal besessen haben und er hatte keine Vorstrafen. Noch immer ist nicht geklärt, ob er sich selbst tötete oder von der Polizei erschossen wurde. Sicherheitsmaßnahmen im Land seien aus präventiven Gründen verstärkt worden, das beinhalte auch eine stärkere Präsenz von Polizisten mit Langwaffen wie Maschinenpistolen an ausgewählten Orten.

Der Amoklauf an der Universität ist der tragischste in der Geschichte der Tschechischen Republik. Im Jahr 2015 tötete ein Schütze acht Menschen in einem Restaurant in Uherske Brod, im Jahr 2019 starben sechs Menschen bei einem Amoklauf in einem Krankenhaus in Ostrava.

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