Zu wenig Hallen, zu wenig Trainings: Handball-OÖ stellt mit dem HC Linz zwar Österreichs Vizemeister bei den Großen, aber nur noch drei U11-Teams bei den Kleinen. Weshalb nun eine Jugendwartin warnt: „Wenn die Verantwortlichen in Verband und Politik nicht endlich tätig werden, wird es in zehn Jahren in Oberösterreich keinen Handball mehr geben . . .“
A wie Alarm, Angst und Appelle!
Die am 6. Dezember unter dem Titel „Flucht der Handball-Knirpse“ erschienene „Krone“-Story ließ in dieser Sportart in puncto OÖ-Nachwuchs alle Dämme brechen. „Wenn die Verantwortlichen in Verband und Politik nicht endlich tätig werden, wird es in zehn Jahren keinen OÖ-Handball mehr geben“, warnt mit Susanne Hain die Jugendwartin von Edelweiss Linz vor dem zu entgleisen drohenden Handball-Zug.
Wenn die Verantwortlichen in Verband und Politik nicht endlich tätig werden, wird es in zehn Jahren keinen OÖ-Handball mehr geben.
Union-Edelweiss-Linz-Jugendwartin Susanne Hain
Von dem der HC Linz - immerhin bei den „Großen“ Österreichs aktueller Vizemeister - ob der im U12-Bereich fehlenden OÖ- Konkurrenz zuletzt abgesprungen und nach Tschechien geflüchtet ist. Um dort an der südböhmischen Meisterschaft teilzunehmen. Was mit Michal Vopelka der HC-Linz-Nachwuchsleiter „Alarmzeichen für den gesamten Handball“ nennt.
Dessen Zahlen lesen sich im OÖ-Nachwuchs wohl selbst für Nicht-Insider dramatisch:
Verband: Corona-Keule!
„Trotzdem sehe ich für den Nachwuchs auch von Verbandsseite keine Strategie“, sagt Hain. Handball-Landesverbandspräsident Hubert Gostner dazu: „Wir spüren derzeit in diesen Altersklassen die Corona-Jahre. In denen brach für uns als Indoor-Sportart im Nachwuchs vieles weg.“ Und weiter: „Es gibt zwar Klubs wie Edelweiss, die das sehr gut kompensieren konnten. Doch den Vereinen, die Nachwuchs haben, fehlen dann wieder die Hallen und damit Trainingszeiten.“
Das ist ein Alarmzeichen für den gesamten Handball.
HC-Linz-Nachwuchsleiter Michal Vopelka
Das klingt nicht nur wie ein Teufelskreis, sondern ist tatsächlich einer.
Das unterstreicht, was HC-Linz-Präsident Bernhard Ditachmair Anfang Dezember zu hören bekam, als er bei der Stadt Linz telefonisch um mehr Trainingszeiten in Schulturnhallen angeklopft hat. „Seid doch damit zufrieden, dass wir euch eure Spielhalle umgebaut haben“, war die Antwort. Nach der Ditachmair, der schon versuchte, in Ansfelden und Traun Unterschlupf zu finden, schweren Herzens sogar überlegt, „einige Teams aufzulösen, weil wir für die einfach nicht die infrastrukturellen Kapazitäten haben.“
Den Vereinen, die Nachwuchs haben, fehlen dann wieder die Hallen und damit Trainingszeiten.
OÖ-Handball-Landespräsident Hubert Gostner
Drohung: Teams auflösen!
„Das mit den Hallen ist ein Riesenthema - und zwar nicht nur im Handball. Es gibt viel zu wenige und auch zu wenig Hallenzeiten“, erklärt auch die Edelweiss-Linz-Jugendwartin. Susanne Hain in Richtung Politik weiter: „Aber für das LASK-Stadion waren viele Millionen da.“
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