Klima-Gipfel in Dubai
Mercosur-Handelspakt liegt vorerst auf Eis
Öko-Sieg mit gewaltigen positiven Auswirkungen auf das Weltklima, um dessen Rettung in Dubai gerungen wird: Mercosur ist vorerst gescheitert.
„Unser verbissener Widerstand gegen den ökologisch so verheerenden Pakt der EU mit Südamerika hat sich gelohnt. Die Natur kann vorerst aufatmen“, so Greenpeace-Expertin Melanie Ebner. Der ungezügelte Freihandel hätte die globale Plastikflut zum Tsunami anschwellen lassen, Zehntausende heimische Bauern in ihrer Existenz bedroht und die Lungen der Welt durch weitere Abholzung für den Sojaanbau massiv zerstört.
Resignierend gestand Brasiliens Präsident Lula da Silva beim Gipfel der Mercosur-Staaten in Rio de Janeiro ein, dass mit der EU keine Einigung erzielt werden konnte. Das Abkommen war - wie berichtet - unter anderem von Ökopionieren wie NÖ-Bauernbundpräsident Paul Nemecek sowie den EU-Mandataren Alex Bernhuber (Türkis) und Günter Sidl (SPÖ) bekämpft worden. Auch Vertreter des Lebensmittelhändlers Spar standen immer wieder mutig gegen den Pakt auf. Der Ball liegt nun bei Paraguay, das von Brasilien den Mercosur-Vorsitz übernimmt, aber mehrmals mit dem Scheitern gedroht hatte. Die Verhandlungen waren trotz befürchteter Klimaschäden sogar während der Konferenz in Dubai weitergegangen.
Gewessler reiste in Economy Class an
Auf dem COP-Gipfel selbst ist noch alles offen. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), die mit gezählten 16 Topexperten und eben nicht im Privatjet, sondern in der Economy Class anflog, ist jedoch „von euphorisch weit entfernt“. COP-Präsident Ahmed Al-Jaber, der schon allein aus Prestigegründen einen Erfolg einfahren will, hält aber noch „ein beispielloses Ergebnis für möglich“.
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