„Alma“-Mimin angeklagt

Po-Biss: „Alles an dem Tag war absoluter Irrsinn“

Gericht
06.05.2025 09:24

Po-Biss bei Mankers Stück „Alma“: Heute ist im Bezirksgericht Neunkirchen (NÖ) internationale Presse anwesend. Die auch in Deutschland und in der Schweiz erfolgreiche Schauspielerin Anna Friedmann ist unter anderem wegen einer kuriosen Körperverletzung an ihrem Schauspielkollegen angeklagt. Es geht um Verbrennungen mit einer Fackel und um Po-Bisse.

Die Chaostage am Semmering (NÖ) bei den „Alma“-Produktionen von Regisseur Paulus Manker im Südbahnhotel beschäftigen die Gerichte. Heute, Dienstag, erreicht das Drama seinen vorläufigen Tiefpunkt. Um 9 Uhr startete der Prozess gegen Alma-Darstellerin Anna Friedmann, die auch in Deutschland und der Schweiz erfolgreich ist, im Bezirksgericht Neunkirchen. Es geht um die Vorwürfe „Körperverletzung“ und „sexuelle Belästigung“. Sie soll bei der Vorstellung am 4. August 2023 ihren Schauspielkollegen mit einer Fackel auf der Nase verbrannt und ihn in den Po gebissen und dabei verletzt haben.

„Wo Manker draufsteht, ist Chaos drin“
„Immer wenn Manker draufsteht, ist Chaos drin“, führt Verteidiger Manfred Ainedter in seinem Plädoyer aus. „Es sind rund um die Alma-Produktion zahlreiche Gerichtsverfahren anhängig, bis hin zu einem Polizeieinsatz am Vorfallstag. Da war es noch chaotischer als sonst“, erläutert der Anwalt.

Anwalt Manfred Ainedter mit Schauspielerin Anna Friedmann im BG Neunkirchen. (Bild: Anja Richter)
Anwalt Manfred Ainedter mit Schauspielerin Anna Friedmann im BG Neunkirchen.

Anzeige hatte der „Gropius“-Darsteller erstattet, rund ein Jahr nach den inkriminierten Vorwürfen. Seine Verteidigerin sagt: „Die Angeklagte ist immer wieder vom Skript abgewichen, hat im Stück eigeninterpretativ Handlungen gesetzt, meinem Mandanten die Unterhose runtergezogen. Das war niemals abgesprochen. Auch nicht die Po-Bisse, die große Hämatome bei ihm verursacht haben.“

„Haben diese Szene immer so gespielt“
Friedmann selbst erinnert sich: „Alles an diesem Tag war absoluter Irrsinn.“ Nach dem Polizeieinsatz sei sie mit der Fackel gestürzt. Dabei habe sie den Kollegen unabsichtlich verletzt. Zur Vergewaltigungsszene mit dem Po-Biss führt sie aus: „Der Kollege und ich sind am Bett. Alma möchte Gropius in der Szene verführen und mit ihm schlafen. Er ziert sich aus Eifersucht. Sie wird immer wütender und aufbrausender“, erörtert die angeklagte Schauspielerin. „In jeder Vorstellung habe ich ihm die Unterhose runtergezogen und ihn in den Po gebissen. Das war immer so. Wir haben das mindestens 15 Mal vor diesem Abend genauso gespielt“, beteuert sie. Er habe bis zur Anzeige nie zuvor etwas zu diesen Bissen gesagt. 

„Man kann halt beißen und beißen“, antwortet die Richterin. „Haben Sie an diesem Tag intensiver gebissen als sonst?“ – „Nicht bewusst. Ich habe gespielt, war ganz in meiner Rolle drin“, antwortet Friedmann. „Der Biss hatte eine gewisse Leidenschaft. Es war halt ein Liebesbiss“, gibt sie zu. Verletzen wollte die Angeklagte ihren Schauspielpartner dabei aber nicht. Allerdings gibt es Lichtbilder von Hämatomen am Gesäß des Opfers. Ob diese vom Biss stammen, ist offen.

Gebissener Schauspieler kämpft mit den Tränen
Jetzt ist der gebissene „Gropius“-Darsteller am Wort. Er beantragt, dass Friedmann während seiner Aussage nicht im Saal ist, die Richterin stimmt zu. Der „Gropius“-Darsteller sagt aus, dass die Angeklagte ihn schon in der Szene vor der Schlafzimmerszene mit der Fackel attackiert hätte. Nach dem ersten Biss in der Vergewaltigungsszene habe er versucht, sie wegzustoßen, doch sie habe erneut zugebissen. Er sei dann auf ein Podest „geflüchtet“. Bei seiner Zeugenvernehmung kämpft der Schauspieler mit den Tränen. In einer Spielpause sei es dann zu einer Aussprache gekommen: „Am Schluss war ich froh, dass ich nichts mehr von ihr zu befürchten hatte.“ Von der Verbrennung mit der Fackel habe er rund zwei Wochen lang Schmerzen gehabt, der Biss habe längere Zeit beim Gehen wehgetan.

Manker kommt als Zeuge
Mit Spannung erwartet wird die Zeugenaussage von Regisseur Manker, der mit Friedmann bekanntlich auf Kriegsfuß ist. In einer E-Mail wies die „Alma“-Produktion am Wochenende auf den heutigen Prozess hin: „Wir laden Sie ein, über diese Verhandlung zu berichten“, steht darin geschrieben. Steckt Manker persönlich dahinter? Friedmann ist davon überzeugt: „Mein Kollege hat sich von Manker instumentieren lassen“, sagt sie im Prozess. Daher habe er die verspätete Anzeige erstattet.

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