Hockeywelt geschockt

Wenn der Erfolg in den Hintergrund rückt

Die Eisbullen legten den besten Saisonstart der Vereinsgeschichte hin. Voll zufrieden ist man beim Meister aber nicht. In Anbetracht der Vorkommnisse wird der Sport aber sowieso zur Nebensache. Denn die Eishockey-Welt steht nach einem tragischen Todesfall unter Schock. 

Mit dem knappen 2:1-Sieg beim Schlusslicht aus Graz verteidigten die Eisbullen am Sonntag die Tabellenführung. Der amtierende Meister aus Salzburg hält nach 15 Spielen bei zwölf Siegen. So gut sind die Mozartstädter in ihrer Vereinsgeschichte noch nie in eine Liga-Saison gestartet. Alles eitel Wonne bei Thomas Raffl und Co.? Nein! „Wir machen wenig Tore, das ist eines unserer Probleme derzeit“, ist Lucas Thaler kritisch. Für Ali Wukovits kassiere man zu viele Strafen. Auch Trainer Oliver David ist nicht zufrieden. „Das kannst du als Coach aber auch nicht wirklich sein. Sonst verlierst du den Anschluss.“

Nach einem trainingsfreien Montag geht es für die Salzburger heute mit der Vorbereitung auf das Heimspiel am Mittwoch gegen Innsbruck weiter. Gegen den Achtelfinalisten der Champions League wollen die Bulls den Traumstart gleich prolongieren.

Liga plant Gespräche
In Anbetracht der Vorkommnisse der vergangenen Tage rückt der Sport aber in den Hintergrund. Denn die Eishockey-Welt steht unter Schock! Grund dafür ist der tragische Tod des US-Amerikaners Adam Johnson. Der 29-Jährige, der in England bei den Nottingham Panthers spielt, hatte durch einen Kufenschnitt im Halsbereich schwere Verletzungen erlitten. Wenig später verstarb er. Seine Verlobte musste die furchtbaren Szenen im Stadion mitansehen und hatte laut Medienberichten sogar noch an seiner Seite gebetet. 

Der tragische Vorfall heizt in Deutschland, wo Johnson vergangene Saison mit Eisbullen-Stürmer Adam Payerl bei Augsburg spielte, die Debatte über mehr Spielersicherheit an. In der DEL ist ein Halsschutz nicht vorgeschrieben, kann aber getragen werden. Auch die heimische Eishockeyliga wird sich diesbezüglich beraten. Etwaige Entscheidungen solle es schon in den kommenden Tagen geben, teilte ein Sprecher auf „Krone“-Anfrage mit.