GUTEN MORGEN

Bilderflut | Giftspritzerei | Karussell

Was da alles allein in den vergangenen Tagen auf uns herein prasselte - auf uns Österreicher im Allgemeinen, auf uns Journalisten im Speziellen! Massaker mit unsäglicher Brutalität, mit abstoßendster Bestialität in Israel, ein darauf folgender Krieg, der den großen, fürchterlichen Krieg von Putins Russland gegen die Ukraine (medial) in den Schatten zu stellen droht. Terror in Europa, mittlerweile zweithöchste Warnstufe auch in Österreich. Wen wundert es, wenn Kinder da längst fragen: Kommt jetzt der nächste Weltkrieg? Was sagt man ihnen? Nein, so schlimm wird´s schon nicht werden? Als Journalisten müssen wir mit der Bilder- und Informationsflut ohnegleichen ganz besonders sorgsam umgehen. Es sind aus der Ukraine, wie aus Israel schreckliche Bilder, die wir zu sehen bekommen, die wir aber längst nicht alle unseren Lesern und Online-Usern zumuten können. Am wenigsten den Kindern unter unseren Lesern. In so bewegten Zeiten wie diesen mit einer Informations- und Bilderflut auf Tausenden (Online-)Kanälen ist klassischer Journalismus wichtiger denn je. Wir sind mehr denn je gefragt, um zu ordnen, einzuordnen, Orientierung zu geben. Freilich nicht, um unsere Leser und User zu bevormunden, sondern sie bestmöglich dabei zu unterstützen, sich selbst ihr eigenes Bild machen zu können.

Giftspritzerei. Journalismus oder vielmehr sogenannter Journalismus kann jedoch auch Tiefen erreichen, die kaum noch kommentierbar sind. Manche können, wie gerade wieder bewiesen, mit ihrer menschenverachtenden Giftspritzerei nicht einmal angesichts eines tragischen Todesfalls innehalten und toben sich auf den sogenannten sozialen Medien aus. Widerlich!

Karussell. Die Nervosität in der österreichischen Medienbranche - sie kommt nicht nur bei den Ausritten selbst ernannter „Qualitätsjournalisten“ (siehe oben) zum Ausdruck. Sondern vor allem auch beim Personalkarussell an den Redaktionsleitungen, das sich mit immer höherer Geschwindigkeit dreht. Nach einer ganzen Reihe von Wechseln an den Spitzen der heimischen Redaktionen wurden allein in den vergangenen Tagen drei Positionen neu besetzt. So wurde am Montag veröffentlicht, dass Johannes Bruckenberger seine Funktion als Chefredakteur der Austria Presse Agentur (APA) zurücklegt, weil er sich - wie es heißt, absolut aussichtsreich - um den Job des ORF-Chefredakteurs bewirbt. Seine Nachfolgerin bei der APA wird Bruckenbergers bisherige Stellvertreterin Maria Scholl. Nur zwei Tage später die nächsten Paukenschläge: Nachdem erst kürzlich Martin Kotynek, seit 2017 Chefredakteur des „Standard“, seinen Abschied aus der lachsfarbenen Tageszeitung verlautbart hatte, wurde der bisherige Chefredakteur der „Vorarlberger Nachrichten“, Gerold Riedmann, als sein Nachfolger ab April 2024 bekannt gegeben. An der Spitze der „VN“ folgt Riedmann die 32-jährige Isabel Russ aus dem Vorarlberger Medienclan. Wechsel gab es allein in diesem Jahr auch bei der „Presse“, bei der Gratiszeitung „Heute“ und dem Magazin „profil“, in jüngerer Vergangenheit zudem bei der „Tiroler Tageszeitung“ und den „Oberösterreichischen Nachrichten“ - weitere Neubesetzungen werden gerüchteweise gehandelt. Damit ist die „Kronen Zeitung“ umso mehr ein besonderer Anker der Stabilität: Herausgeber Dr. Christoph Dichand führt die „Krone“ bereits seit mehr als 20 Jahren auch als Chefredakteur - länger als alle anderen. Stabilität an der Spitze - gepaart mit Stabilität bei den Lesern: Die jüngst veröffentlichte Media Analyse für den Zeitraum zwischen Mitte 2022 und Mitte 2023 hat der „Krone“ ihre stabile Position als weit überlegene Nummer 1 in Österreich bestätigt. Das muss wohl seine guten Gründe haben.

Kommen Sie gut durch den Sonntag!

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