Koralmbahn - so lautet derzeit das Zauberwort in Kärnten und der Steiermark, in 45 Minuten ist man ab Dezember 2025 von Graz in Klagenfurt (oder umgekehrt). Damit möglichst viele Gäste im Süden bleiben, hat sich Klagenfurt einen Plan überlegt. Zehn Punkte sollen die Kärntner Landeshauptstadt attraktiv machen.
Wie sich Klagenfurt für die Koralmbahn rüsten soll, wurde am Donnerstag in der Wirtschaftskammer diskutiert. Die Bahn geht 2014 in den Güterbetrieb, 2025 können auch Personen den Zug borden. Die Area Süd wurde gegründet, ab 2025 wird ein neuer Wirtschaftsraum geschaffen. Und der soll genutzt werden: Im Sommer-Tourismus ist Kärnten sowieso die Nummer 1 in Österreich, die Stärken soll noch verbessert werden. Mit neuen Angeboten soll vielen Besuchern schmackhaft gemacht werden, wie schön eine Familie in Klagenfurt leben kann.
„Klagenfurt ist die Stadt der Familienfreundlichkeit, das muss noch weiter forciert werden“, sagt SP-Stadtvize Philipp Liesnig. „Wir haben viele Grünräume und Naturschutzgebiete, viele Menschen ziehen deshalb hierher. Zusätzlich brauchen wir 700 leistbare Wohnungen“, so Liesnig. Die Smart City in Harbach sei erst der Anfang gewesen. „Dazu finden im Sommer im Stadion viele Konzerte statt. Viele Weltstars treten am Wörthersee auf. Auch ein Grund, hier zu bleiben.“ Im Umkreis des Wörthersees gäbe es sogar Weinbau, auch bei Buschenschenken fühle man sich wohl. Und in Sachen Slow Food sei Kärnten ein Vorreiter.
Schwerpunkt auf Forschung und Technologie
Das Projekt Cyber City als Forschungs- und Technologieschwerpunkt beim Minimundus gehöre beschleunigt: „2000 Arbeitsplätze können dort geschaffen werden. Mit dem Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsverband als Haupteigentümer der Lakside Park GmbH hat die Stadt große Pläne.“ Die Qualität der Unternehmen sei wichtig. Bisher war von einem Kältetechnikzentrum und einem Rechenzentrum, an dem die Stadtwerke Klagenfurt und das IT-Unternehmen Anexia mitarbeiten sollen, die Rede. „Der Lakeside Park, die Cyber City und die Universität sollen im Lauf der nächsten Jahre zu einem Campus zusammen wachsen.“
Bereits im zweiten Halbjahr 2024 könne gebaut werden, sagt Liesnig. Die Cyber City soll dem Lakeside Park keine Konkurrenz machten. „Autonome Busse sollen am Campusgelände fahren, das Angebot wird einmalig in Österreich sein“, ist der Vizebürgermeister sicher. Mit der Alpen-Adria-Universität hat Klagenfurt viel vor.
„Die Universität muss auch in die Stadt, wir haben in der Innenstadt zehn Projekte für studentisches Wohnen. Das Messeareal zählt dazu, es gibt einen Bedarf von 400 Wohnungen“, so Liesnig, der große Pläne für das ganze Messe-Areal hat: „Es soll mit dem Kongresszentrum neu gestaltet werden.“ Auch dafür ist 2024 als Baustart angepeilt. Der zurzeit (meist ungenutzte) riesige Parkplatz müsse besser genutzt werden - so könnte etwa auf einem Teil des Parkplatzes ein zweites Parkhaus entstehen, der restliche Platz kann anders genutzt werden.
Spielplätze und kurze Wege
Der Bereich Freizeit soll ausgebaut werden. „Davon profitieren auch Einheimische. Lendhafen, Kreuzbergl oder Schleppe-Kurve bieten einige Gelegenheiten. Der Spielplatz am Alten Platz muss endlich verwirklicht werden“, sagt Liesnig. „Klagenfurt ist die Stadt der kurzen Wege. In ein paar Minuten kann man überall sein.“
Mobilität sei generell ein zentrales Thema: „Kleinere Elektro-Busse müssen her, wir brauchen mit neuen Begegnungszentren in der Bahnhofsstraße ein neues Stadtbild. Der Weg vom Hauptbahnhof zum Strandbad muss mit neuer Mobilitätsform zurückgelegt werden können. Auch sternförmige Radwege aus und in die Stadt sind gefragt.“
Ein weiteres wichtiges Thema: Kinderbetreuung. „In Annabichl wird in der Dammgasse das erste Kita-Haus errichtet. Liesnig: „Österreichweit muss mehr Personal für Kindergärten und Horte ausgebildet werden. Die Bezahlung muss steigen.“ Klagenfurt müsse den Gästen das richtige Bild vermitteln: tolle Freizeitmöglichkeiten, die Nähe zum Süden, anspruchsvolle neue Berufe und Platz für Familien. „Dann werden viele Besucher länger bleiben“, ist sich Liesnig sicher. Auch die Leerstandsabgabe soll eingeführt werden. „Tausende Wohnungen stehen leer und müssen genutzt werden.“
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