Bunte Unterwasserwelten, aber aus Wolle: Im Linzer Schlossmuseum ist nun das größte Korallenriff Österreichs zu bestaunen. Es besteht schon aus mehr als 10.000 gehäkelten Teilen und wird täglich weiterwachsen.
„Wir haben noch Witze gemacht, dass uns ein Riff aus Wolle an das Great Barrier Reef in unserer Heimat Australien erinnern wird, das war vor 20 Jahren - und jetzt ist es tatsächlich vom Aussterben bedroht“, erinnern sich die Zwillingsschwestern Christine und Margaret Wertheim an die Geburt ihres Projekts „Häkeln für die Weltmeere“.
Seither haben Tausende Menschen zu Nadel und Wolle gegriffen, um in mehr als 50 Ländern Korallenteilchen für ihre Installationen zu erschaffen, die auf das große Artensterben durch den Klimawandel aufmerksam machen.
Linz gehört nun auch zu dieser „Meereslandkarte“: Im Schlossmuseum präsentiert sich das größte „Austria Satellite Reef“, das in die Ausstellung „Natur Oberösterreich“ eingeflochten ist. Rund 2000 Menschen aus ganz Österreich haben bislang 20.000 Teilchen gehäkelt und ans Schlossmuseum geschickt.
Mit Goldfaden und Kreuzstich
Die Hälfte wurde zu Installationen zusammengefügt. Auf rund 40 Quadratmetern erheben sich schimmernde, schillernde, verschnörkelte, geometrische oder nur fantasievolle Blüten, Knospen, Schwämme, Blätter – die Formen dieser gehäkelten Organismen sind so vielfältig wie die Natur selbst. Einige Abschnitte verweisen auf Traditionen wie Goldhaubenstickerei oder Kreuzstich – ebenfalls vom Untergang bedroht.
Anders als das Great Barrier Reef, das stirbt, wächst das Linzer Riff weiter: „Noch sind 10.000 Stücke in Kartons verpackt. Wir bauen während der Ausstellung weiter auf“, sagt Projektleiterin Petra Fohringer. Das Korallenriff ist bis 2. April 2024 im Schlossmuseum Linz zu bestaunen.
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