Russlands Minister:

Ukrainische Gegenoffensive „deutlich geschwächt“

Ukraine-Krieg
03.10.2023 19:42

Die russischen Truppen haben das „Kampfpotenzial“ der ukrainischen Gegenoffensive „deutlich geschwächt“, ist Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu überzeugt. Dem Gegner seien empfindliche Schläge zugefügt worden, meinte er am Dienstag. Die ukrainische Seite hat unterdessen den Abschuss von 29 russischen Drohnen gemeldet. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht.

Die jüngsten ukrainischen Angriffe im Raum Bachmut und Soldear sind laut Schoigu erfolgreich abgewehrt worden. Gescheitert seien auch Versuche, die russischen Verteidigungslinien bei Robotyne und Werbowe im Gebiet Saporischschja zu durchbrechen, sagte er. Schoigu widersprach damit ukrainischen Angaben, nach denen es dort erfolgreiche Vorstöße gegeben habe.

Das ukrainische Militär widerum hat am Dienstag den Abschuss von 29 Drohnen und einem Marschflugkörper gemeldet. Der russische Angriff habe mehr als drei Stunden gedauert und sich unter anderem in den Regionen Mykolajiw im Süden des Landes und Dnipropetrowsk im östlichen Landesteil ereignet. In einzelnen Unternehmen seien Brände ausgebrochen, sagte Gouverneur Serhij Lysak. Sie hätten aber rasch gelöscht werden können.

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu (Bild: AFP/Russian Defence Ministry)
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu

Wohnhäuser zerstört
Die ukrainischen Behörden meldeten außerdem Artilleriebeschuss. In Russland warf der Gouverneur des Gebietes Brjansk, Alexander Bogomas, den ukrainischen Streitkräften vor, das Dorf Klimowo mit Streumunition beschossen zu haben. Es seien mehrere Wohnhäuser beschädigt worden, teilte er Dienstagfrüh mit. Verletzte gab es laut ersten Informationen nicht.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Besuch an der Front am Dienstag (Bild: AFP)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Besuch an der Front am Dienstag

Der russische Verteidigungsminister sagte am Dienstag, dass sein Land noch ausreichend Freiwillige und Vertragssoldaten für den Krieg hätte. 335.000 Menschen würden zur Verfügung stehen. Alleine im September hätten mehr als 50.000 Bürgerinnen und Bürger einen Vertrag für den Kriegsdienst unterschrieben. Daher sei eine neue Mobilmachung gar nicht nötig.

Bei der Teilmobilmachung im vergangenen Jahr hatten Hunderttausende Russen das Land verlassen. Inzwischen melden sich viele Russinnen und Russen aus Mangel an Alternativen, Geld zu verdienen, freiwillig zum vergleichsweise gut bezahlten Einsatz im Krieg. Wehrpflichtige werden während der Ausbildung angeblich nicht eingesetzt, können sich aber freiwillig melden.

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