Mit Krim-Wurzeln

Kiew: Grünes Licht für neuen Verteidigungsminister

Ausland
06.09.2023 13:11

Mit großer Mehrheit hat das ukrainische Parlament in Kiew den von Präsident Wolodymyr Selenskyj nominierten Nachfolger des zurückgetretenen Verteidigungsministers Olexij Resnikow bestätigt. Rustem Umerow ist krimtatarischer Abstammung und setzt sich seit Jahren für eine Befreiung der bereits 2014 von Russland völkerrechtswidrig annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ein. Für politische Beobachter ist die Besetzung ein eindeutiges Signal nach außen.

Der 41-jährige Umerow, der bisher den Staatlichen Privatisierungsfonds geleitet hat, gilt als geschickter Verhandlungsführer und war auch an den Verhandlungen über das von der Türkei und den Vereinten Nationen vermittelte Schwarzmeer-Getreideabkommen beteiligt, das von Russland im Juli aufgekündigt wurde. Auch an den Verhandlungen mit Russland einen Monat nach Kriegsbeginn im März 2022 sowie an Verhandlungen über Gefangenenaustausch nahm er teil.

Minister mit Wurzeln auf der Krim
Mit dem Ministerwechsel wurde zum ersten Mal seit dem russischen Einmarsch vor über 18 Monaten das vom Präsidenten bestimmte Schlüsselministerium neu besetzt. Politische Beobachter werten das auch als Signal nach außen. Während die ukrainische Gegenoffensive läuft, besetzt man den wichtigen Ministerposten mit einer Person, dessen persönliche Geschichte eng mit der Krim verbunden ist. Seine Familie wurde unter Diktator Josef Stalin deportiert.

Umerow selbst wurde 1982 nahe Samarkand in der damaligen Sowjetrepublik Usbekistan geboren. Er kehrte mit seiner Familie wie viele deportierte Krimtataren im Zuge der politischen Öffnung in der Sowjetunion auf die Schwarzmeer-Halbinsel zurück.

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