Elon Musks Rundumschlag auf Twitter geht weiter. Am Freitag verkündete der Unternehmer das Ende der Blockierfunktion auf der Plattform, außer bei Direktnachrichten. Kritik an dem Schritt kam sogar vom der Organisation Auschwitz Memorial, die betonte, dass man sich das Recht herausnehme, Neonazis und Holocaust-Leugner zu blockieren.
„Das Blockieren als Feature wird gelöscht, außer für Direktnachrichten“, schrieb Musk auf Twitter bzw. X, wie die Plattform nun heißt. Für ihn mache die Funktion „keinen Sinn“, so Musk. Die Ankündigung zog massive Kritik nach sich. So schrieb etwa die Organisation Auschwitz Memorial, dass man immer wieder Holocaust-Leugner und Neonazis blockiere, da man sonst Beschimpfungen und Drohungen ausgesetzt sei.
„Wert, diese Funktion zu behalten“
„Meiner Meinung nach ist es das definitiv wert, die Blockierfunktion zu erhalten“, schrieben die Tesla Owners Silicon Valley. Trolle und Spammer würden sich sonst ausbreiten. Userin Mollie schrieb sogar, die Blockierfunktion sei „eines der besten Dinge an der Plattform“.
Auch Österreichs Ober-Twitterer Armin Wolf schrieb: „Er will es wirklich kaputt machen.“ Ohne Blockierfunktion seien größere Accounts kaum mehr zu betreiben. Musk hatte in den letzten Monaten diverse Veränderungen an der Onlineplattform vorgenommen, die alles andere als positiv aufgenommen wurden.
Diverse Funktionen umgebaut
So wurde die Anwendung Tweetdeck wie vor gut einem Monat angekündigt hinter die Bezahlschranke gestellt. Nutzer, die Tweetdeck seit Dienstagabend (Ortszeit) aufrufen wollten, wurden auf eine Anmeldeseite für kostenpflichtige Abonnements umgeleitet. Die Anwendung heißt demnach jetzt X Pro.
Musk hatte die Plattform X im vergangenen Jahr für 44 Milliarden Dollar (40,15 Milliarden Euro) übernommen und einen radikalen Umbau angestoßen. Er entließ das Spitzenmanagement und mehr als zwei Drittel der rund 8000 Mitarbeiter. Daraufhin brachen die Werbeeinnahmen ein. Zudem vollzog Musk tiefgreifende Veränderungen für Nutzer, unter anderem mit der Einführung des Bezahlabos für die Verifizierung von Konten.
Zuletzt hatte Musk Twitter Ende Juli in X umbenannt und der Plattform ein neues Logo gegeben. Seine Vision ist der Umbau der Plattform zu einer Super-App nach dem chinesischem Vorbild WeChat, mit dem auch Online-Einkäufe und Bezahlungen abgewickelt werden können.
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