„Das ist meine Welt!“

Karin Kneissl auf russischem Dorffest gesichtet

Politik
08.08.2023 18:16

Was treibt eigentlich Karin Kneissl? Österreichs ehemalige Außenministerin hat sich für den Sommer offenbar ein Haus in einem russischen Dorf gemietet. Sie möchte Lokalmedien zufolge ein Buch über Europa schreiben - und lässt ihre eigene Zukunft offen. Selbstmitleid inklusive.

„Ich habe es noch für einen Monat gebucht, danach werden wir sehen, was passiert“, wird Kneissl von russischen Medienvertretern zitiert. Zu ihrer eigenen Zukunft könne sie „nichts“ sagen. Seit wann sie sich im Dorf Petruschowo in der Region Rjasan circa 350 Kilometer südöstlich von Moskau aufhält, ist nicht klar.

Feststeht, dass Kneissl an einem neuen Buch schreibt. Ihr Thema: „Die aktuelle Situation in Europa.“ Die ehemalige Top-Diplomatin erneuerte bei ihrem Besuch eines Dorffestes ihren Vorwurf, aus der Europäischen Union „vertrieben“ worden zu sein.

Kneissl hielt Rede vor Dorfbewohnern
In sozialen Netzwerken kursieren Videos ihrer Rede auf Russisch. Dabei ließ sie Dorfbewohner von Petruschowo wissen, dass sie sich „wohlfühle“ in ihrer Mitte - zwischen Hühnern, Enten und Ziegen. „Das ist meine Welt!“ Immerhin hätte sie auch in Österreich „in einem kleinen Dorf gelebt“.

Kneissl, die wegen ihrer Tanzeinlage mit Wladimir Putin im Jahr 2018 zweifelhafte Berühmtheit erlangte, warf Österreich Mitte Juni beim St. Petersburger Wirtschaftsforum Verrat an Russland vor. Sie selbst sei „eine Art Kollateralschaden“ gewesen. Damals dachte sie bereits laut über eine dauerhafte Übersiedlung nach Russland nach und kündigte die Gründung eines von ihr geleiteten Russland-Thinktanks namens GORKI an.

GORKI stünde für „Geopolitical Observatory for Russia‘s Key Issues“. Also: Geopolitisches Observatorium für Russlands Schlüsselthemen. Das an der St. Petersburger Uni angesiedelte Zentrum werde sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung Russlands, seiner Energieunabhängigkeit, Fragen von Migration sowie mit Diplomatie und russischer Außenpolitik beschäftigen.

Kneissl sieht sich als „politischer Flüchtling“
Zuletzt wurde die Ex-Diplomatin bei Putins Afrika-Gipfel in St. Petersburg gesichtet, die sich selbst immer wieder als „politischer Flüchtling“ bezeichnet. Gerüchte, wonach der früheren Außenministerin wegen ihrer prorussischen Tätigkeiten und Aussagen die Staatsbürgerschaft aberkannt werden könnte, wies Alexander Schallenberg jüngst zurück. Es gebe „nicht die geringsten Pläne“ in diese Richtung. Der Außenminister distanzierte sich jedoch von den Äußerungen „dieser Person“.

Kneissl weiß zwar laut eigener Aussage noch nicht, wo sie nach ihrem Aufenthalt in der russischen Einöde unterkomme, beruflich hat sie hingegen in St. Petersburg - Putins Geburtsstadt - ihre neue Heimat gefunden. Die staatliche Uni informierte im Juni in einer Presseaussendung zu GORKI: „Das Zentrum verbindet das akademische Potenzial der ersten Universität Russlands mit der reichen diplomatischen Erfahrung seiner Leiterin.“

Auf die Frage, ob sie Beziehungen zu Putin unterhält, sagte Kneissl gegenüber Lokalreportern in Petruschowo, sie habe den russischen Machthaber zuletzt im Jahr 2019 persönlich getroffen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele