Wechsel denkbar

Mehr als jeder Dritte fühlt sich im Job gestresst

Wirtschaft
21.06.2023 16:17

36 Prozent der Beschäftigten in Österreich fühlen sich in ihrem Job gestresst. Das erhöht die Bereitschaft, zu einem anderen Unternehmen zu wechseln, wie jetzt der Report „State of the Global Workplace 2023“ zeigt.

Dafür wurden weltweit 122.416 Beschäftigte in 145 Ländern gefragt. In Österreich fühlt sich etwas mehr als jede dritte Person am Arbeitsplatz gestresst. International ist das noch ein vergleichsweise niedriger Wert: In Europa sind es durchschnittlich 39 Prozent, in Deutschland 42 und weltweit fühlen sich 44 Prozent in ihrem Job gestresst. „Stress ist langfristig Gift für die Unternehmenskultur und damit auch den wirtschaftlichen Erfolg“, sagt Gallup-Direktor Marco Nink.

Stress gehe zum Beispiel oft mit einer niedrigen emotionalen Bindung an den Arbeitgeber einher. Hierzulande sind laut der Umfrage nur elf Prozent emotional an den Arbeitgeber gebunden. Weltweit ist dieser Wert höher (23 Prozent), der Europa-Schnitt liegt zumindest um zwei Prozentpunkte höher als der in Österreich. Fast acht von zehn Beschäftigten gaben hierzulande an, Dienst nach Vorschrift zu machen, mehr als jede zehnte Person (13 Prozent) habe gar bereits innerlich gekündigt. 

Ein Teil hat bereits innerlich gekündigt. (Bild: ©picsfive - stock.adobe.com)
Ein Teil hat bereits innerlich gekündigt.

Problem in Führungskultur
Oft würden „kulturelle Faktoren“ als Grund für die niedrige emotionale Bindung von Mitarbeitenden in Europa angegeben. „Allerdings liegt das Problem nicht in der Arbeits-, sondern in der Führungskultur. Unsere Erfahrungen zeigen, dass bei Unternehmen, die aktiv an der Qualität der erlebten Führung und des Arbeitsumfeldes arbeiten, sich die emotionale Bindung ihrer Mitarbeitenden deutlich steigern lässt“, sagte Nink von Gallup.

Wichtig sei das unter anderem deshalb, da Mitarbeitende eher das Unternehmen wechseln, wenn sie sich emotional wenig gebunden fühlen. Derzeit kommt hinzu, dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer überzeugt sind, gute Chancen auf einen neuen Job zu haben. In Österreich meint gar jede zweite Person, dass es eine gute Zeit sei, den Arbeitgeber zu wechseln.

„Wenn Arbeitgeber die emotionale Bindung aktiv fördern und sich um das Wohlergehen ihrer Beschäftigten kümmern, reduzieren sie nicht nur deren Stress, sondern stärken neben der Gesundheit und Leistungsfähigkeit auch ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitgebermarke“, sagte Gallup-Partnerin Pa Sinya. Anders gesagt: Unter guter Führung fühlen sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger gestresst und mehr gebunden als Beschäftigte, deren emotionale Bedürfnisse am Arbeitsplatz übersehen werden.

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