Bildung unerwünscht?
Giftanschlag auf Schule: 60 Mädchen im Krankenhaus
In Afghanistan sind rund 60 Mädchen nach einem Giftanschlag im Krankenhaus. Unbekannte hätten sich Zutritt zur Schule der Mädchen verschafft, als die Kinder dann zum Unterricht kamen, seien sie vergiftet worden, hieß es von der Polizei. Die Schülerinnen sind alle inzwischen in einem „guten Zustand“.
Die Polizei äußerte sich nicht dazu, welches Gift verwendet wurde und wer hinter dem Anschlag stecken könnte, auch Festnahmen gab es noch keine. Seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban 2021 dürfen die meisten Mädchen nur noch die Volks- und Mittelschule besuchen. Junge Frauen sind von der Bildung weitgehend ausgeschlossen.
Schulbildung für Mädchen schürt Konflikte
In Afghanistan hatte es vor Jahren schon einmal eine Reihe von Giftanschlägen auf Mädchenschulen gegeben. Zu dem Zeitpunkt der Anschläge war noch eine international unterstützte Regierung in Kabul an der Macht. In den vergangenen Monaten hatte es Berichte über eine Serie von Giftanschlägen auf Mädchenschulen in Afghanistans Nachbarland Iran gegeben. Dabei erkrankten seit November Tausende Schülerinnen. Einige Politiker hatten angedeutet, die Schülerinnen könnten Ziel religiöser Gruppen gewesen sein, die eine Schulbildung für Mädchen ablehnen.
Im Iran hatten sich Schülerinnen aber auch an regierungsfeindlichen Protesten beteiligt, die nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini begonnen hatten. Diese war Mitte September 2022 in Polizeigewahrsam gestorben. Zuvor war sie von der sogenannten Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch falsch getragen haben soll.



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