Schräge Fehlschläge

Die peinlichsten Photoshop-Pannen der Politik

Web
01.11.2011 08:23
Photoshop-Pannen sind regelmäßig vor allem in diversen Hochglanzmagazinen anzusehen, wo ohnehin dürre Models entstellt werden und Promis wie Julia Roberts zu schön sind, um wahr zu sein. Doch auch die Politik kann von den Fotoveränderungen nicht die Finger lassen - krone.at hat die peinlichsten Beispiele gesammelt.

Der jüngste Photoshopping-Verdacht liegt nur wenige Monate zurück: Mitte Juli vereidigte der syrische Präsident Baschar al-Assad den neuen Gouverneur von Hama, Anas Abdul-Razzaq Naem - sollte zumindest das Foto der Nachrichtenagentur des Landes (oben weiterklicken) belegen. Experten hegen jedoch Zweifel, dass das Treffen in dieser Form je stattgefunden hat: Der Boden rechts wirkt verzerrt, auch scheint Assad eher über als auf dem Teppich zu stehen. Zudem stehen sich die Männer nicht gegenüber und sehen aneinander vorbei.

Ende Juni wurden drei chinesische Beamte unfreiwillig zu Witzfiguren: Eigentlich sollten sie auf einer offiziellen Homepage des Bezirks Huili in der Provinz Sichuan unter anderem beweisen, dass sie eine neu gebaute Straße begutachteten. Dass sie dabei jedoch über dem Boden schwebten, sorgte für leise Zweifel an der offiziellen Version und hämische Kommentare - sowie zahlreiche Veräppelungen. So übten sich die drei Herren im Netz schon bald auf dem Mond oder zwischen Dinosauriern in der Kunst der Levitation.

Kurz zuvor, im Mai, hatte die ultrakonservative jüdische US-Zeitung "Der Tzitung" für Aufsehen, allerdings der weniger spaßigen Sorte, gesorgt. Das Blatt hatte die US-Außenministerin Hillary Clinton sowie eine weitere Frau schlicht aus einem Foto retouschiert, das sie mit US-Präsident Barack Obama und weiteren Männern zeigte, als Navy Seals in Pakistan Osama bin Laden angriffen. Die Zeitung rechtfertigte sich, aus religiösen Gründen niemals Frauen abzudrucken - dies sei aber nicht als Herabwürdigung zu verstehen.

Ein ebenso schlechtes Bild hat die vom Staat geführte ägyptische Zeitung "Al-Ahram" im September 2010 abgegeben: Den Machern gefiel offenbar nicht, dass Ägyptens damaliger Präsident Hosni Mubarak auf dem Foto eines Treffens von Staatsoberhäuptern als Letzter hinter Israels Premier Benjamin Netanyahu, Jordaniens König Abdullah, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und - allen voran - US-Präsident Obama zu sehen war. So wurde Mubarak gemäß dem Motto "Die Letzten werden die Ersten sein" flugs an die Spitze der Gruppe gesetzt.

Im Juli vergangenen Jahres sorgte ein Politiker aus Malaysien mit einem peinlichen Photoshop-Fauxpas für Häme: Jeffrey Wong Su En veröffentlichte ein Foto, das ihn mit der Queen zeigte. Er sei zum Ritter geschlagen worden, so Wong. Auf den britischen Preisträgerlisten jedoch tauchte er nicht auf, zudem stellte sich kurz darauf heraus, dass er oder ein Helfer schlicht seinen Körper auf das Bild eines echten Ordensempfängers, Ross Brawn, kopiert hatte.

Was tun, wenn sich seit Monaten hartnäckig das Gerücht hält, der eigentlich Angst einflößende Diktator sei schwer krank? In Nordkorea hat man es im November 2008 mit Photoshop probiert (Bilder siehe Artikel in der Infobox), viel Erfolg war der Aktion jedoch nicht beschieden. Gleich mehrere Details machten Journalisten in aller Welt stutzig - so stimmten Schatten nicht überein, auch das Podest im Hintergrund scheint nicht zum Rest des Bildes zu gehören. Überraschend kam der Photoshop-Versuch jedoch nicht, Nordkoea hatte schon in der Vergangenheit mit zweifelhaften Bildern, etwa zu Raketentests, zu beeindrucken versucht.

Im Juli 2008 wollte die iranische Führung der Welt einmal mehr mit neuen Raketenstarts Ehrfurcht einflößen. "Seraph News", der Propagandaapparat der Revolutionsgarden, veröffentlichte hierzu ein Foto von vier gleichzeitig startenden Flugkörpern - doch wenig später tauchte das gleiche Bild mit lediglich drei Raketen auf. Wie sich herausstellte, war das erste Foto manipuliert worden, die zweite Rakete von rechts hat es nie gegeben. Besonders gut zu sehen ist dies an der Staubwolke am Boden, die jener von der Rakete ganz rechts aufs Staubkorn gleicht.

Einen gegen all diese Ausrutscher fast niedlichen Photoshop-Fauxpas beging das spanische Königshaus 2005: Um auf der Weihnachtsgrußkarte das Königspaar samt aller Enkel unterzubringen, auch wenn manche nicht teilnehmen konnten, wurden kurzerhand mehrere Bilder zusammengefügt. Dumm nur, dass das rechte Bein des Monarchen der Prozedur zum Opfer fiel...

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