Nun ist also Österreichs neue Außenministerin Beate Meinl-Reisinger die erste EU-Außenministerin, die nach den Luftschlägen Israels und der USA gegen den Iran in den Nahen Osten reist. Nach Stationen in Zypern, Ägypten und Jordanien wird sie auch in Israel erwartet, wo sie – ihrem eigenen Bekunden nach – auch die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen ansprechen will.
Mit im Gepäck hat sie neben österreichischen Steuergeld-Millionen für humanitäre Hilfe für die Palästinenser auch fromme Wünsche der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas. Israel möge doch endlich die Menschenrechtssituation im Gazastreifen verbessern. Und nach einem Telefonat mit dem iranischen Außenminister hat Frau Meinl-Reisinger auch noch den Wunsch deponiert, die Mullahs mögen doch gefälligst an den Verhandlungstisch zurückkehren. Leider dürften diese Initiativen unserer umtriebigen Neo(s)-Außenministerin bei den Verantwortlichen im Nahen Osten, insbesondere bei den Kriegsherren in Jerusalem und in Teheran, kaum ein müdes Lächeln auslösen. Die EU spielt bekanntlich beim Konflikt in Nahost keine nennenswerte Rolle. Und schon gar nicht das kleine Österreich.
Zwar ist Meinl-Reisingers Vorstoß, das neutrale Österreich als Ort für Friedensgespräche zu nennen, ehrenwert. Die Schuhe Bruno Kreiskys, der seinerzeit in Nahost tatsächlich eine gewichtige Rolle spielen konnte, sind unserer Außenministerin allerdings noch um etliche Nummern zu groß.
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