Mehr als im Meerwasser

Arktische Algen stark mit Mikroplastik belastet

Wissenschaft
23.04.2023 11:13

Die unter dem Meereis der Arktis wachsende Algenart Melosira arctica reichert sehr stark Mikroplastik an und enthält zehnmal so viele Partikel wie das sie umgebende Meerwasser. Dies stellt laut einer aktuellen Studie eine Gefahr für jene Lebewesen dar, die sich von den Algen ernähren.

Ein Forscherteam unter Leitung des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) hatte im Sommer 2021 bei einer Expedition mit dem Forschungsschiff Polarstern von Eisschollen aus Proben der Alge und dem Umgebungswasser genommen (Bild unten).

„Die fädigen Algen haben eine schleimig-klebrige Textur, sodass sie möglicherweise Mikroplastik aus atmosphärischen Niederschlägen, dem Meerwasser selbst, dem umgebenden Eis und jeder anderen Quelle, der sie begegnen, einsammeln“, erklärte Deonie Allen von der University of Canterbury und der Birmingham University, die zum AWI-Team gehört.

Alge wächst im Frühling und Sommer rasant
Die Melosira-Alge wachse in den Frühlings- und Sommermonaten rasant schnell unter dem Meereis und bilde dort meterlange Zellketten. Sterben die mit Mikroplastik belasteten Algen ab und schmilzt das Eis, an dessen Unterseite sie haften, verkleben sie zu Klumpen. Diese können besonders schnell bis auf den Grund der arktischen Tiefsee sinken. Das erkläre auch die hohen Konzentrationen von Mikroplastik im dortigen Sediment, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift „Environmental Science and Technology“.

„Wir haben endlich eine plausible Erklärung dafür gefunden, warum wir auch im Tiefseesediment immer im Bereich des Eisrandes die größten Mengen von Mikroplastik finden“, unterstreicht AWI-Biologin Melanie Bergmann. Die Algen seien eine wichtige Nahrungsquelle für bodenlebenden Tiere und Bakterien, hieß es weiter.

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