Salzburg-Wahl:

Bleibt alles wie immer – oder wird alles anders?

Politik
23.04.2023 06:00

Für die erfolgsverwöhnten Landesfürsten hat eine neue Zeitrechnung begonnen. Sie müssen lernen, mit Niederlagen zu leben. Am Wahlsonntag könnte es für den bereits vierten Landeshauptmann in Folge ziemlich finster werden.

Denn Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der „Sir“ unter den neun Landeschefs, muss eine Wahlschlappe befürchten. Lange unbeachtet, hat sich die Salzburger Landtagswahl zur spannendsten Wahl des Jahres entwickelt. Zwei Fragen werden am Wahlabend dominieren: Mit wem wird Wilfried Haslauer eine Koalition bilden? Wird das Wahlergebnis von FPÖ-Spitzenkandidatin Marlene Svazek Herbert Kickl näher ans Kanzleramt bringen?

Die Blauen stehen vor einem Erdrutschergebnis. Der Sprung erstmals über die 20-Prozent-Marke scheint sicher. Doch wie hoch über die 20 Prozent wird Svazek springen? Salzburg-Kenner glauben sogar, dass ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ÖVP und FPÖ möglich wäre. Die SPÖ wird erstmals auf Platz drei abrutschen.

Abstand zwischen FPÖ und ÖVP wird einstellig
„Der Abstand zwischen ÖVP und FPÖ liegt jetzt bei 19 Prozent. Der wird einstellig werden. Die 37,8 Prozent für die ÖVP bei der letzten Wahl 2018 waren stark dem Kurz-Effekt geschuldet“, so Politexperte Thomas Hofer. Wie in Niederösterreich kann auch die Salzburg-Wahl eine Abrechnung mit der Corona-Politik werden. Im Flachgau etwa gab es eine niedrige Impfrate.

Jeder Wahlsieg gibt Kickl Auftrieb, um bei der Nationalratswahl 2024 ins Kanzlerrennen zu gehen. Innerhalb der Partei ist die Kritik verstummt, dass niemand mit der Kickl-FPÖ koalieren will. „Den Tabubruch hat es in Niederösterreich gegeben. Aber für das Kanzleramt braucht Kickl einen Koalitionspartner. Das ist eine andere Liga“, so Hofer.

Angesichts dieser Aussichten wird die Koalitionsbildung in Salzburg spannend. Haslauer hat sich von der FPÖ distanziert. Prinzipiell ist er freier in seiner Wahl als Johanna Mikl-Leitner. In Niederösterreich gibt es ein Proporz-System. In Salzburg nicht. Haslauer kann auch kleine Parteien in die Koalition holen. Insofern könnte ein Ausweg sein: ÖVP mit SPÖ und Grünen.

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