Am Montag beginnt die Mitgliederbefragung für die Parteispitze der SPÖ. Während die Herren Doskozil und Babler durch das Land tingeln, setzt die Parteichefin auf ruhigere Töne.
Die flotten 50er Hans Peter Doskozil und Andreas Babler touren wie halb so alte Rockstars durchs Land. Linksüberholer Babler legte in 48 Stunden 956 Kilometer zurück. Burgenlands Landeschef Doskozil immerhin 787. Babler schafft bis zu drei Termine täglich. Das zehrt. Wie geht es Doskozils oft strapazierter Stimme? Wahlkampfleiter Max Lercher: „Null Problem. Es ist eine Tour traditioneller Art. Viel Kontakt mit vielen Menschen. Es läuft super.“
Titelträgerin fährt andere Strategie
Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner fährt eine andere Strategie. Am Freitag ein Auftritt beim Bund Sozialdemokratischer Akademiker (BSA), am Samstag bei der Wiener Frauenkonferenz. Dezenter Seitenhieb aus ihrem Lager: „Nur wir inszenieren das nicht als Wahlkampf und fabrizieren auch keine Hochglanzbroschüren.“ Die Chefin erfahre großen Zuspruch, bei zuletzt 30 Veranstaltungen. Dies alles neben ihrer Tätigkeit als Parteichefin. Dieser Titel steht ab Montag zur Disposition. Da beginnt die Abstimmung unter rund 150.000 Mitgliedern - sie endet am 10. Mai.
Babler hat die wenigsten Ressourcen. Er sammelt daher nicht nur Kilometer, sondern auch Spenden. Mehr als 300 haben in Summe 30.000 Euro gezahlt. Bablers „Kern-Team“ arbeitet ehrenamtlich und konzentriert sich auf soziale Netzwerke. Erfolgreich: Zuletzt hatte Babler mehr Social-Media-Interaktion als Rendi-Wagner und die anderen Parteichefs zusammen. Nur Herbert Kickl (FPÖ) kann hier mithalten.
Klub-Vize Kucher schlägt sich auf Doskozils Seite
Rendi-Wagner erhält nicht nur Unterstützung von Granden wie Michael Ludwig und Michael Häupl oder Ex-Justizministerin und EU-Richterin Maria Berger, sondern auch vom NÖ-Landesvorstand Anton Heinzl.
Am Freitag outete sich auch ein weiterer Bekannter als „Dosko-Fan“: Philip Kucher, SP-Gesundheitssprecher und Klubvize von Ärztin Rendi-Wagner. Der 41-jährige Klagenfurter gilt als hemdsärmeliger, streitlustiger Typ. Der ähnlich geartete Max Lercher ist begeistert über einen „Mann der Basis. Denn die wollen wir erreichen.“
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