Kulturbereich fordert

Gerechte Bezahlung: „Das muss das Ziel sein“

Salzburg
15.04.2023 17:30

Mit der Initiative „Fair Pay“ werden Löhne in der Kunst- und Kulturbranche seit 2021 stufenweise angehoben. Vor allem freischaffende Künstler wünschen sich noch weitere Handlungen von der neuen Landesregierung.

Während Hollywood-Stars wie Angelina Jolie, Johnny Depp und Co. Millionen für ihre Arbeit kassieren, müssen die meisten Kunstschaffenden in Österreich den Euro zweimal umdrehen. Im Einkommensbericht von 2018 rangierte der Kulturbereich nur an vorletzter Stelle.

Als erstes Bundesland läutete Salzburg 2021 die Trendwende für die Branche ein. Die Initiative „Fair Pay“ ist in zwei Teile gegliedert und soll gerechte Arbeitsbedingungen und gesicherte Arbeitsplätze in der Branche ermöglichen. „Das war für Gesamt-Österreich der große Schritt vorwärts, den es gebraucht hat“, sagt der Geschäftsführer des Dachverbandes Salzburger Kulturstätten, Thomas Randisek. Profitierten von dem Modell in der ersten Phase Angestellte, so sollen ab Herbst 2023 nun auch die ersten Auszahlungen an Freischaffende der Kunst- und Kulturszene stattfinden. Aktuell wurden die Tarife analog zum Handel um sieben Prozent erhöht. „Wer das wiederum zahlt, ist natürlich auch eine wichtige Frage, die uns bald beschäftigen wird“, so Randisek.

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda: Am Land brauche es vor allem auch die Förderbereitschaft der jeweiligen Gemeinden, damit faire Bezahlung im Kulturbereich möglich werden könne. „Eine Fortführung des ,Fair Pay’-Modells muss auch in der neuen Regierungsperiode das Ziel sein“, erklärt Randisek.

Einige Häuser, wie etwa das Salzburger Landestheater und auch die ARGE Kultur, haben in den vergangenen Jahren bereits Eigeninitiative ergriffen und Gehälter angehoben. „Als freier Künstler hat man aber trotzdem oft das Problem, dass man von einigen Einrichtungen für Produktionen hingehalten wird. Man wendet viel Zeit für Vorsingen und Arbeitsproben auf, um dann im letzten Moment doch noch eine Absage zu kassieren. Wenn ich mir von der neuen Regierung etwas wünschen könnte, dann wäre es eine Art Anzahlungssystem, sodass man im schlimmsten Fall nicht ganz durch die Finger schaut“, erzählt ein Opernsänger, der namentlich nicht genannt werden möchte, der „Krone“.

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