Infineon-Vorständin:

„Ein Arbeitsplatz bei uns schafft drei weitere“

Kärnten
31.03.2023 08:00

Infineon ist das Aushängeschild Kärntens. Der Traum eines Silicon Valley in den Alpen hatte seinen Ursprung in der Halbleiter-Industrie, die rund um Villach in den 70er Jahren entstand. Heute beschäftigt Infineon in Kärnten Tausende Mitarbeiter und ist Dreh- und Angelpunkt internationaler Forschungs-Kooperationen.

Bei Forschung und Innovation ist Infineon in Kärnten Vorreiter. Im Interview mit der „Krone“ spricht die Vorstandsvorsitzende Sabine Herlitschka über die Bedeutung und den Beitrag des Konzerns.

„Krone“: Frau Herlitschka, wie sehen Sie die Rolle von Infineon in Kärnten?
Sabine Herlitschka: Infineon ist ein großer Wirtschaftsfaktor in Kärnten – wir haben seit der Finanzkrise 2008 rund 3000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ein Arbeitsplatz bei uns schafft drei weitere in der Region. Unsere Bruttowertschöpfung für Kärnten beträgt 1,3 Milliarden Euro.

In welchen Bereichen kann Infineon besonders punkten?
Besonders stark ist Infineon im Bereich der Energieeffizienz. Die Leistungselektronik trägt zentral zum Erreichen des Green Deals bei. Ein Beispiel: Bei traditioneller Energieerzeugung kommen nur rund 30 Prozent in der Anwendung, etwa im Laptop, an - der Rest sind Wandlungs- und Wärmeverluste. Im Zusammenwirken mit erneuerbaren Energien und intelligenter Steuerung durch Infineon-Chips lässt sich der nutzbare Anteil auf über 70 Prozent erhöhen.

70 Prozent

der Forschungsausgaben in Kärnten kommen von Infineon. Der Konzern investierte im Jahr 2022 rund 585 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung.

Wie schafft Infineon, sich international zu behaupten?
Wir sind als Konzern stark auf Innovation ausgerichtet und haben 2022 rund 585 Millionen in Forschung und Entwicklung investiert – damit trägt Infineon alleine etwa 70 Prozent der gesamten Forschungsausgaben in Kärnten. Forschung ist die Basis für zukünftige Erfolge, daher muss bei jeder Anwendung und Innovation auch der Bildungsaspekt mitgedacht werden.

Der Fachkräftemangel ist ein großes Problem für die Wirtschaft – wo kann man da ansetzen?
Die Ausbildung für die Berufe der Zukunft fängt schon bei den Kindern an. Wir betreiben gemeinsam mit Sonnenstrahl zwei Kindergärten mit naturwissenschaftlichem, technischem Fokus und bieten 200 Plätze für Kinder an.

In der High-Tech-Branche arbeiten immer noch deutlich mehr Männer als Frauen. Bieten da solche Aktionen Chancen auf Fortschritt?
Alle Kinder sind geborene Naturwissenschafter, denn alle Kinder wollen ihre Umgebung kennen lernen und stellen Fragen, wie: Warum ist das Gras grün? Wie entsteht Regen? – Da gibt es keine Unterschiede zwischen Mädchen und Buben. Im Schulalter unterstützen wir die „Girls Days“ – da holen wir die Mädels auch zum Löten rein und zeigen, dass Technik Spaß macht.

Halbleiter

sind das grundlegende Material von Chips, die selbst die zentralen Bausteine aller digitalen Geräte sind. Nur drei der weltweit größten Halbleiter-Produzenten haben ihren Sitz in Europa; Infineon ist einer davon.

Innovation ist für Wirtschaft und Gesellschaft enorm wichtig – wie sehen Sie da die Rolle von Start-ups und einem Konzern wie Infineon?
Forschungspartner und Start-ups sind ein wichtiger Teil des Innovations-Ökosystems. Wir investieren zwar viel in Forschung, können aber nicht alles alleine machen. Daher arbeiten wir eng mit innovativen Unternehmen zusammen und fördern auch intern Innovationen. Als eine unserer Aktivitäten gibt es jedes Jahr einen Wettbewerb, bei dem unsere Leute ihre Ideen präsentieren – die besten bekommen für ein Jahr eine Finanzierung, um die Idee zu testen.

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