Experten meinen:

Ausgang der Salzburg-Wahl ist schwer vorauszusagen

Salzburg
25.03.2023 16:00

Der Ausgang der Salzburger Landtagswahl am 23. April ist laut Experten aus derzeitiger Sicht nur bedingt abschätzbar. Klar ist, dass die ÖVP weiter Erste bleiben wird, wenn auch mit Verlusten, sind sich die Meinungsforscher Peter Hajek und Wolfgang Bachmayer sowie Polit-Berater Thomas Hofer einig. Auch dass die FPÖ deutlich zulegen und wahrscheinlich die SPÖ von Platz zwei verdrängen wird, ist Experten-Konsens. Offen ist, welche Koalitionsvarianten nach der Wahl möglich sind.

Laut den - wenigen - Umfragen dürfte es keineswegs gesichert sein, dass die aktuelle „Dirndlkoalition“ aus ÖVP, Grünen und NEOS nach der Wahl weiterhin über eine Mehrheit im Landtag verfügen wird. Peter Hajek - der mit seinem Insitut „Public Opinion Strategies“ vergangene Woche eine Umfrage erstellt hat, schätzte die Lage äußerst zurückhaltend ein: Aufgrund des relativ weiten Abstands zur Wahl sei noch „viel Unsicherheit“ in der aktuellen Umfrage drinnen. Denn die Sicherheit der deklarierten Wählerinnen und Wähler sei jetzt noch nicht so ausgeprägt wie etwa zwei Wochen vor der Wahl.

Meinungsforscher Peter Hajek (Bild: KRONEN ZEITUNG)
Meinungsforscher Peter Hajek

Neuauflage der „Dirndlkoalition“ ist „mehr als unsicher“
„Aufgrund dieser Situation kann man eigentlich über möglichen Koalitionsvarianten nichts sagen, außer dass sich Schwarz-Blau mit Sicherheit ausgehen wird“, so Hajek. „Bei allen anderen Dingen ist das eine wahnsinnig wackelige Geschichte.“ Ähnlich sieht das auch Hofer: Laut der Umfrage wäre eine Mehrheit der sogenannten „Dirndlkoalition“ „mehr als unsicher“. „Das ist wirklich Spitz auf Knopf - das ist durchaus Dynamik für den Wahlkampf“, so der Polit-Experte. OGM-Chef Bachmayer hält eine Wiederauflage der aktuellen Regierungskonstellation für nicht wahrscheinlich: „Die Dreierkoalition wird sich meiner Meinung nach arithmetisch nicht mehr ausgehen.“

OGM-Chef Wolfgang Bachmayer (Bild: APA/Georg Hochmuth)
OGM-Chef Wolfgang Bachmayer

ÖVP wird wohl weniger verlieren als in anderen Bundesländern
Zu den zu erwartenden Verlusten der ÖVP merkte Hajek an, diese dürften in Prozentpunkten nicht so massiv ausfallen wie jene der Landeshauptleute-Parteien in den vorangegangenen Landtagswahlen. Hofer ergänzte, man müsse jedoch berücksichtigen, dass die Salzburger ÖVP von vergleichsweise niedrigem Niveau startet - beim Urnengang 2018 errichte die Landespartei 37,8 Prozent. 

Die Verluste von Wilfried Haslauers ÖVP dürften in Prozentpunkten nicht so massiv ausfallen wie jene der Landeshauptleute-Parteien in den vorangegangenen Landtagswahlen. (Bild: APA/BARBARA GINDL)
Die Verluste von Wilfried Haslauers ÖVP dürften in Prozentpunkten nicht so massiv ausfallen wie jene der Landeshauptleute-Parteien in den vorangegangenen Landtagswahlen.

SPÖ-Ergebnis droht massiv einzubrechen
Laut der aktuellen Erhebung könnte die SPÖ auf 17 Prozent einbrechen. Laut Hajek hat SPÖ-Spitzenkandidat David Egger zwar an sich „sehr gute“ persönliche Werte. „Das Problem der SPÖ ist die KPÖ“, verwies er aber auf die in der Umfrage starke KPÖ mit 6 Prozent. Zwar sei aufgrund der Schwankungsbreite nicht sicher, ob die Kommunisten mit Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl schlussendlich tatsächlich in den Landtag einziehen werden, aber die KPÖ tue dem linken Lager weh - „insbesondere der SPÖ, aber auch den Grünen“, so Hajek

SPÖ-Spitzenmann David Egger (Bild: APA/FRANZ NEUMAYR)
SPÖ-Spitzenmann David Egger

FPÖ könnte als Hauptsieger aus dem Wahltag gehen
„Hauptsieger wird und kann nur die FPÖ sein“, sagte dazu Bachmayer. Und er hält eine Zweierkoalition zwischen ÖVP und FPÖ - nach dem schwarz-blauen Arbeitsübereinkommen in Niederösterreich - durchaus für möglich. Thomas Hofer sagte zu allfälligen Koalitionen, die Frage sei, ob sich seine ÖVP-SPÖ-Mehrheit ausgeht.

FPÖ-Chefin Marlene Svazek könnte als klare Gewinnerin aus dem Wahlabend gehen (Bild: APA/EXPA/JFK)
FPÖ-Chefin Marlene Svazek könnte als klare Gewinnerin aus dem Wahlabend gehen

Wenig Bewegung bei Grünen und Neos
Wenig Bewegung wird bei den Stimmenanteilen von Grünen und NEOS erwartet, die 2018 auf 9,3 bzw. 7,3 Prozent kamen. „Für beide ist es wichtig, dass man nichts einbüßt“, so Hofer.

Porträt von Salzburg-Krone
Salzburg-Krone
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