"Ich möchte Didi Constantini für seine Arbeit sehr herzlich danken", sagte Windtner. "Es gibt keinen Bruch zwischen dem ÖFB und Constantini, aber für eine Vertragsverlängerung konnte im Direktorium keine Mehrheit gefunden werden." Ab sofort beginne beim ÖFB die Suche nach einem neuen Teamchef. Daher sei er dankbar, dass Constantini noch bis zum Ende der EM-Qualifikation bleibe und dem ÖFB somit Zeit verschaffe.
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"Doch das bedeutet keinen Autoritätsverlust für Didi, weil ich der Meinung bin, dass er - mit Ausnahme einiger Einzelfälle - die Spieler nach wie vor erreicht", sagte Windtner nach einem "konsensualen Gespräch" mit dem Teamchef und einem darauffolgenden einstimmigen Direktoriumsbeschluss.
Constantini einsichtig
Constantini selbst nahm die Entscheidung verständnisvoll hin: "Die Erfolge sind einfach nicht da gewesen. Daher ist die Entscheidung vom ÖFB auch die richtige." Er habe "natürlich auch Fehler gemacht". Jeder Teamchef habe eben seine Ideen.
"Ich habe die Zeit genossen", meinte der 56-Jährige, der nach eigenen Angaben auf die Bitte von Windtner nach Aserbaidschan und Kasachstan reist. Dass einigen Spielern die Motivation fehlen könnte, mit einem baldigen Ex-Teamchef zu unangenehmen Auswärtsspielen zu reisen, in denen es nur noch um die Verteidigung des vierten Platzes in Gruppe A geht, glaubt Constantini nicht. "Ich gehe davon aus, dass alle Profis sind und gerne dabei sind, und dass sich vorher so gut wie keiner verletzt. Alles andere wäre amateurhaft." Seinem Nachfolger, wer immer es auch sein wird, wünscht Constantini, dass er sich für die WM 2014 qualifiziert. "Denn die Mannschaft hat Potenzial."
Seit März 2009 im Amt
Constantini war am 4. März 2009 als Nachfolger von Karel Brückner ernannt worden. Allerdings gelang es auch dem 56-jährigen Tiroler nicht, das ÖFB-Team zu einer Endrunde zu führen. Am Dienstag wurde mit einem 0:0 gegen die Türkei die letzte theoretische Chance auf eine Teilnahme an der EURO 2012 verspielt. In 23 Spielen unter Constantini gab es lediglich sieben Siege, aber 13 Niederlagen. In den jüngsten zehn Spielen feierte die Nationalmannschaft nur einen Sieg, dem stehen sieben Niederlagen gegenüber.
Keine Millionen für große Namen
Wer Constantini nachfolgen könnte, wollte Windtner vorerst nicht beantworten. "Ich bin für jede Lösung offen. Es muss nur eine Lösung sein, die zu uns passt. Wir werden hauptsächlich auf die Qualität schauen, aber nicht Millionen für große Namen verpulvern." Das Anforderungsprofil für den neuen Teamchef wird jetzt überarbeitet bzw. neu erstellt. Nur so viel verriet Windtner: "Der neue Nationaltrainer muss besser deutsch sprechen als Karel Brückner."
Windtner schließt Ruttensteiner als Nachfolger aus
Dass Willi Ruttensteiner Constantinis Nachfolger wird, schließt Windtner aus. Auch die Chancen von Andreas Herzog stehen eher schlecht. Denn: "Andi ist mit der U21 gut unterwegs. Es wäre daher nicht sinnvoll, ihn von dort loszueisen", so Windtner.
Der Zeitplan sieht laut Windtner vor, dass der neue Nationaltrainer, mit dem im kommenden Jahr die WM-Qualifikation in Angriff genommen wird, spätestens Anfang November feststeht. Der Constantini-Nachfolger wird aller Voraussicht nach am 15. November im Testspiel in der Ukraine sein Debüt geben. Allerdings schloss Windtner auch nicht aus, dass der neue Teamchef schon in Aserbaidschan und Kasachstan im Einsatz ist, sofern der Trainer schneller als vermutet gefunden werden sollte.
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