Herbert Kickl ist am Freitag in der Sondersitzung des Nationalrats einmal mehr im Fokus hitziger Polit-Debatten gestanden. Anlass: ein Jahr Krieg in der Ukraine. Die Rede des FPÖ-Chefs wurde von einem Zwischenruf von Helmut Brandstätter (NEOS) unterbrochen: „So hat Hitler auch argumentiert!“ Es gab Empörung. Brandstätter verteidigte auf „Krone“-Nachfrage den Sager, die FPÖ prüft rechtliche Schritte gegen den Juristen.
Auf „Krone“-Nachfrage sagte Brandstätter: „Gemeint war, wie Hitler nach dem Angriff auf Polen gesagt hat: ‘Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen‘.‘“ Er sei es leid, dass das Opfer Ukraine zum Täter gemacht werde.
Brandstätter müsste ausgeliefert werden
Die FPÖ prüft rechtliche Schritte gegen den Juristen. Der genieße Immunität und müsste ausgeliefert werden.
Nehammer: „Kickl hat sich massiv radikalisiert“
Auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) äußerte sich scharf zu Kickl. Auf Puls24 meinte er: „Der Führer der FPÖ hat sich massiv radikalisiert. Seine Partei bedient auch das Narrativ Russlands bei den Sanktionen.“
Kickl auf den Spuren von Jörg Haider
Kickl schafft es wie weiland Jörg Haider in den höchsten nationalen Fokus. Und das, obwohl der alte blaue Stern (bis er vom Himmel fiel) um einiges mehr an Strahlkraft verbreitete als sein Ex-Redenschreiber.
Kickls „Mumien“-Sager: Van der Bellen wartet auf den Bericht
Dieser liegt in Umfragen mit seiner FPÖ dennoch auf Platz 1 - ebenso wie auf der offenen Empörungsskala. Jüngste Beispiele: wortakrobatische Aschermittwochsrede in der Jahnturnhalle von Ried. Mit Folgen. Kickl bezeichnete Bundespräsident Alexander Van der Bellen als „senile Mumie“. Die Staatsanwaltschaft prüft einen Anfangsverdacht wegen Beleidigung. Van der Bellen muss weiteren Schritten zustimmen. In einer ersten Reaktion sagte er, man müsse „nicht jede Folklore kommentieren“. Am Freitag ließ das Staatsoberhaupt jedoch verlauten, man warte auf den Bericht der Staatsanwaltschaft.
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