Fall erhitzt Gemüter

Schweizer Freibad lässt Ausländer nicht hinein

Ausland
07.07.2025 15:18

Aufregung um ein Freibad in der Schweiz: In Pruntrut dürfen sich dort nur mehr Schweizer und Menschen mit bestimmter Bewilligung abkühlen. Es habe Probleme – insbesondere mit französischen Badegästen – gegeben.

Der Zutritt ist nur mehr Menschen mit Schweizer Pass, einem Wohnsitz oder Arbeitsvertrag in der Eidgenossenschaft gestattet. Die Nachbarn aus Frankreich hätten sich nicht zu benehmen gewusst, so die Begründung. Dies soll vom 4. Juli bis zum 31. August gelten. 

„Junge Frauen wurden belästigt“
Die Gemeinde im Kanton Jura liegt nämlich an der Grenze zu Frankreich und lockte daher auch Gäste aus dem Ausland an. Doch damit ist nun Schluss: Es habe Probleme mit jungen Menschen aus dem angrenzenden französischen Département Territoire de Belfort sowie dem Département Doubs gegeben. „Es geht um Belästigungen gegenüber jungen Frauen, unangemessene Ausdrucksweise, Baden in Unterwäsche, und auch gewalttätiges Verhalten nach Ermahnungen“, so Lionel Maitre, der für den Bereich Freizeit im Bezirk Porrentruy gegenüber dem Portal Watson.

Dieses Schild macht auf die Einschränkung aufmerksam:

Man habe versucht, dem Problem mit einem Sicherheitsdienst Herr zu werden „aber das hat nicht ausgereicht“, erklärte der Politiker. Seit Beginn der Sommersaison seien „mehr als zwanzig Personen vom Schwimmbad ausgeschlossen und der Zutritt verboten“ worden, wurde in einer Aussendung der Behörden erklärt. Die Mehrheit dieser Personen, die mit einem Zutrittsverbot belegt wurden, seien französischer Abstammung gewesen.

Die Lage sei aktuell sehr abgespannt, weil ein Schwimmbad auf französischer Seite bislang geschlossen war. Dieses soll planmäßig am Dienstag wieder öffnen –es wird vermutet, dass sich das Problem dann nun dorthin verlagern wird.

Touristen können mit Urlauberkarte ins Bad
Die Maßnahme soll zudem dazu dienen, die Besucherzahl in Zaum zu halten – die Kapazität für das Freibad liege bei etwa 1000 Personen. „Die Einwohner von Porrentruy zahlen Steuern für ihr Schwimmbad, sie möchten es in aller Ruhe nutzen können“, führte Maitre aus.  Ein Schlupfloch gebe es allerdings für Touristen, die im Hotel oder am Campingplatz übernachten: Diese können weiterhin mit einer Urlauberkarte ins Freibad.

Deutschland: Spott im Netz wegen Anti-Belästigungs-Kampagne
Auch in Deutschland will man gegen Belästigungen im Schwimmbad vorgehen – doch ein Plakat in Büren (Nordrhein-Westfalen), das auf die Problematik aufmerksam machen soll, erhitzt die Gemüter. Denn auf dem Sujet ist eine rothaarige Frau abgebildet, die einem Jungen mit dunklerer Hautfarbe auf den Hintern greift. „Niemand darf dich ohne dein Einverständnis einfach anfassen. Wenn du dich unwohl fühlst, hast du das Recht, dir Hilfe zu suchen“, ist darauf zu lesen. Man soll das Codewort „Tiki“ verwenden, wenn man sich in einer solchen Lage befindet. 

Es gibt noch weitere Motive im Freibad in Bürden – doch das Plakat mit der rothaarigen Frau ist jedes, das für das meiste Aufsehen sorgt:

Wegen der Darstellung wird in sozialen Medien allerdings gespottet. Es steht der Vorwurf einer Täter-Opfer-Umkehr im Raum. „Eine übergewichtige weiße Frau fasst einen armen männlichen Flüchtling an. Das kommt täglich millionenfach vor“, meint dazu zynisch ein Nutzer auf X.

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