Tödliche Flut in Texas
Kinder harrten drei Tage lang auf einem Baum aus
Das Wunder von Texas – drei Tage lang harrten zwei Mädchen nach der Sturzflut auf einem Baum aus. Wie schnell der Guadalupe-Fluss anschwoll und zur tödlichen Gefahr wurde, zeigt ein vor Kurzem veröffentlichtes Zeitraffer-Video (siehe oben).
Der Wasserstand des Guadalupe-Flusses war am Freitag binnen 45 Minuten um acht Meter angestiegen. Die Überschwemmungen am US-Nationalfeiertag waren durch heftige Regenfälle von bis zu 300 Litern pro Quadratmeter ausgelöst worden – ein Drittel der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge im Landkreis Kerr. Die überraschten Mitglieder eines christlichen Sommerlagers klammerten sich an Bäume. Sie krochen aus Fenstern und trieben auf Matratzen. So konnten sie uns auch zahlreiche Texaner die Sturzflut überleben. So auch zwei Mädchen, die drei Tage lang in einer Baumkrone auf ihre Retter warteten.
Bereits über 80 Tote gezählt
Doch nicht alle hatten so viel Glück. Mindestens 82 Menschen sind tot, darunter 28 Kinder. 41 Personen werden noch vermisst. Bei der Suche nach ihnen befinden sich insgesamt 17 Hubschrauber im Einsatz. Traurige Gewissheit gibt es aus dem Sommerlager: Alle Mädchen starben.
Für Betroffenheit sorgte der Fall einer vermissten jungen Frau, die das Feiertagswochenende gemeinsam mit Freunden auf dem Land verbringen wollte und ihrer Familie am frühen Freitagmorgen eine SMS mit den Worten, „wir werden weggespült“, schickte und seit dem nicht mehr zu erreichen ist.
„Baumstämme trieben auf Mädchen zu“
Der texanische Vizegouverneur Dan Patrick berichtete dem Sender Fox News von einer Ferienlager-Betreuerin, die das Fenster einer Hütte einschlug, damit Mädchen im Schlafanzug hinausgelangen und um ihr Leben schwimmen konnten: „Diese kleinen Mädchen sind zehn oder 15 Minuten geschwommen. In der Dunkelheit und dem rauschenden Wasser und auf sie zutreibenden Baumstämmen, können Sie sich das vorstellen?“, schilderte Patrick. Schließlich hätten die Kinder trockenes Land erreicht.
Schuldzuweisungen haben begonnen
Unterdessen haben die Schuldzuweisungen begonnen. Seit Donald Trumps Amtsantritt im Jänner sind Mittel für den Nationalen Wetterdienst NWS und die Klimabehörde NOAA gekürzt und zahlreiche Wissenschaftler entlassen worden. Der Präsident beschuldigt dennoch die Vorgängerregierung für Versäumnisse im Katastrophenmanagement.
Von Verschwörungstheorien spricht auch eine Politikerkollegin. Kandiss Taylor, die als Republikanerin für den Kongress in Georgia kandidiert, glaubt felsenfest, dass es gar keine Naturkatastrophen gibt: „Fake-Wetter, Fake-Hurrikans, Fake-Überschwemmung. Fake, Fake, Fake“, schrieb sie auf X. Der Trump-Fan löschte das Posting später zwar wieder, um dann allerdings zu schreiben: „Ich nehme nichts zurück.“

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