„Laesio enormis“: Wer zu viel kassiert, verstößt gegen diesen Rechtsgrundsatz! Eine Kärntner Familie zahlte sogar das Zehnfache - die Ticketplattform „viagogo“ ist schon öfter mit solchen unverschämten Deals aufgefallen.
Red Bull Salzburg gegen AS Roma: Um rund 40 Euro hätte man für das Match Karten bekommen. Eine Kärntner Familie hat dagegen über eine bereits gerichtsbekannte Schweizer Ticketplattform gekauft - und bezahlte für vier Personen 1500 Euro! „Der Fall zeigt, dass die Ticketplattform erneut Abzocke betreibt“, warnt Herwig Höfferer von der Kärntner Arbeiterkammer: „Wir warnen seit Jahren vor viagogo.“ Die Kärntner hätten geglaubt, die Karten für das Spiel seien eben so teuer. Als sie sie aber erhielten, entdeckten sie den Preis von 38 und 42 Euro.
AK wird intervenieren
„Viagogo ist ein Unternehmen mit Schweizer Firmensitz“, erklärt Höfferer weiter. „Eine Rechtsdurchsetzung ist daher schwierig und oft mit hohen Kosten sowie außergewöhnlichem Prozessrisiko verbunden. Wir werden aber bei der Plattform, die bis vor kurzem nicht mehr auf der Googlesuche gelistet war, intervenieren.“
Verstoß gegen Rechtsgrundsatz
Mit diesen stark überhöhten Preisen verstoße das Unternehmen gegen den Rechtsgrundsatz „Laesio enormis“ (Verkürzung über die Hälfte) - davon spricht das Gesetz, wenn man für Ware oder Dienstleistung mehr als das Doppelte berappen soll. Wenn dieser Grundsatz greift, ist das Geschäft rechtsunwirksam - allerdings nur in Österreich. Die AK prüft den Fall; der OGH hat, wie berichtet, 42 Klauseln von viagogo bereits für ungültig erklärt.
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