Alkohol, Drogen, Raser und Handy am Steuer - die vier Unfallursachen Nummer eins verstärkt im Fokus der Polizei. Auch vonseiten der Politik sollen „Raser eingebremst werden“, so Landesrat Dorner.
Eine ernüchternde Bilanz zieht die Exekutive für 2022. Seitdem die Pandemie ab Mitte des vergangenen Jahres als überstanden gilt, wird ein eklatanter Anstieg bei Vergehen wegen zu viel Alkohol im Straßenverkehr festgestellt – teils mit dramatischen Folgen.
Drogen am Steuer
Die Zahl der Anzeigen schnellte von 657 (2021) auf 838 in die Höhe. „Das sind um ein Drittel mehr Fälle“, fasst Oberst Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung, zusammen. Noch drastischer fällt die Zunahme bei den Drogendelikten aus. Die Zahl der Anzeigen gegen durch Suchtmittel beeinträchtigte Lenker hat sich im Vergleich zu 2021 im vergangenen Jahr auf 112 sogar verdoppelt.
Diese Entwicklung blieb nicht ohne negative Auswirkungen: Die Zahl der Unfälle, in die Betrunkene verwickelt waren, nahm von 67 (2021) auf 98 im Jahr 2022 zu, so Stipsits. Die Zahl der Verkehrstoten stieg von acht (2021) auf 19 an. Elf der 19 Opfer waren mehr als 50 Jahre alt, auch ein Schulkind befand sich darunter. „Zwischen 2018 und 2021 gab es kein Todesopfer unter Kindern zu beklagen. Dieses Ziel müssen wir unbedingt wieder erreichen“, betont der erfahrene Oberst.
1,6 Prozent zu schnell
Nicht nur die Polizei nimmt Alko-Lenker verstärkt ins Visier, sondern auch die Politik. In Abstimmung mit der Exekutive werden seit Herbst 2020 landeseigene Radarüberwachungen durchgeführt. 4,3 Millionen Fahrzeuge wurden 2022 gemessen. Das Fazit: 67.977 Lenker waren zu schnell unterwegs – das sind 1,6 Prozent. „Wir wollen Raser einbremsen. Sie sind ebenso ein Grund, warum sich Unfälle häufen“, erklärt Verkehrslandesrat Heinrich Dorner. Bilanz der Polizei: 207.480 Anzeigen wegen überhöhter Geschwindigkeit – 219.933 waren es 2021 – und 20.916 Organmandate.
Weniger Verkehrsunfälle ist und bleibt eines unserer Hauptanliegen 2023. Auch auf die Einhaltung der Gurtenpflicht wird stärker geachtet.
Martin Huber, Polizeidirektor des Burgenlandes
Schwerverkehr überprüft
Zielgerichtete mobile Radarüberwachungen erfolgen auf Wunsch von mittlerweile 20 Gemeinden. In der neuen Prüfhalle in Nickelsdorf fanden 2022 fast 2900 Kontrollen des Schwerverkehrs statt. Bei 900 Lkw bestand Gefahr im Verzug.
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