„Krone“ am Petersplatz
So feiert die Welt den neuen „Löwen der Hoffnung“
Endlich weißer Rauch, Jubel brandet auf, Menschen fallen sich in die Arme. „Krone“-Reporter Michael Pichler war vor Ort, als Leo XIV. seine erste Rede vom Balkon des Petersdoms hielt, begleitet von „Leo, Leo, Leone, Leone“-Rufen. Es ist der Beginn einer neuen Ära für 1,4 Milliarden Katholiken. Möge diese Ära Glück, Zusammenhalt und Frieden bringen.
Die katholische Kirche hat mit dem US-Amerikaner Robert Francis Kardinal Prevost einen neuen Papst! Aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle im Vatikan stieg nach nur 24 Stunden Konklave am Donnerstagabend weißer Rauch auf. Vom Petersdom läuteten die Glocken. Weltweit auch: von Klosterneuburg bis nach Sydney.
Die Spannung bis zum berühmten Balkongang war magisch. 50.000 Menschen waren am zweiten Tag des Konklaves gekommen, um auf ein Rauchzeichen zu warten, am Abend waren es noch einmal so viele. Auf dem Petersplatz kamen sie an die Grenzen ihrer Geduld, sie versuchten die Wahl mit lautem Applaus zu beschleunigen. Das Ausharren hat sich gelohnt.
Jubel, Tränen, Menschen, die sich in die Arme fallen.
Alle Kardinäle schworen Leo XIV., ein Augustiner, Gehorsam. Nach einem gemeinsamen Gebet ging es zur Mittelloggia des Petersdoms. Dort wurden das „Habemus Papam“ und auch der Name verkündet. Wieder Jubel: „Leo, Leo, Leo, Leone, Leone, Leone (italienisch für Löwe)“.
„Der Friede sei mit euch! Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof.“
Die ersten Worte in gutem Italienisch des neuen Papstes gingen um die Welt, er wirkte sichtlich bewegt: „Gemeinsam, Hand in Hand, gehen wir voran.“ Der 69-jährige Prevost ist der erste US-Amerikaner als Papst. Prevost leitete zuletzt die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche.
Am Nachmittag kam der entscheidende Hinweis: Kardinaldekan Giovanni Battista Re, jener bedeutungsvolle Mann, der auch das Begräbnis von Franziskus leitete, äußerte klar die Hoffnung, dass der Pontifex noch am Donnerstagabend gewählt wird: „Der neue Papst muss zuallererst versuchen, den Glauben an Gott zu stärken in dieser Welt, die von technologischem Fortschritt geprägt ist. Unter dem spirituellen Aspekt haben wir jedoch eine gewisse Gottvergessenheit festgestellt. Es ist also ein Aufwachen notwendig.“
Er hatte recht.

Ein Segen für die Kirche – und die römische Wirtschaft
Für die umliegenden Geschäfte, Bars und Restaurants ist der Hype ebenso ein anhaltender Segen. Rosenkränze in allen Farben gibt es zwischen 12 und 25 Euro, Papst-Devotionalien ab zehn Euro aufwärts, ein Espresso im Sitzen kommt auf drei Euro (in Italien ein kleiner Skandal), die berühmten Spaghetti Carbonara vielerorts ab 15 Euro, die Pizza ab 16 Euro. Die Stadt Rom schickt Kontrolleure aus, die dem Wucher Einhalt gebieten sollen. Das gelingt nur bedingt. Den Menschen ist es vorläufig egal, die Straßen Roms waren noch quirliger als sonst. Überall wurde angestoßen, gefeiert.
Die „Krone“ titelte vor Tagen mit einem „starken Lebenszeichen“ der Kirche. Es soll bitte so bleiben.
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