Im April änderte die Stadt Salzburg den Namen der Heinrich-Damisch-Straße im Stadtteil Parsch – feierlich und mit historischem Andenken. Die neue, nach Helene Thimig benannte Straße, findet man in den Online-Plänen aber bis heute nicht ...
Mit einem feierlichen Akt im Haus der Stadtgeschichte wurde Ende April die Heinrich-Damisch-Straße offiziell umbenannt. Der kleine Straßenzug in Salzburg-Parsch trägt seitdem nicht mehr den Namen des judenfeindlichen Festspiel-Mitbegründers Damisch. Neue Namensgeberin ist Helene Thimig (1889-1974) – Schauspielerin, Regisseurin und Ehefrau von Max Reinhardt. Die Thimig-Straße ist zudem die erste Umbenennung einer NS-belasteten Verkehrsfläche in der gesamten Stadt Salzburg.
Magistrat gab Info an Post, die wusste offenbar nicht Bescheid
Doch es gibt ein Problem: Sucht man in den Stadtplänen nach dem neuen Straßennamen, bleibt er unauffindbar. Weder der offizielle Online-Stadtplan des Magistrats noch Google Maps zeigen in Parsch eine Helene-Thimig-Straße. Der Magistrat bitte noch um Geduld, das sei ein automatischer, digitaler Prozess, der ein wenig dauere.
Von Politik und Historikern wurde die Bedeutung Thimigs mehrfach hervorgehoben, sodass die Namensänderung zumindest im Stadtplan geradezu zu erwarten wäre. Knapp zwei Wochen nach der Umbenennung sind immerhin die beiden Straßenschilder in Parsch angebracht. Doch das war es auch. Einzig der Kartendienst von Apple änderte den Namen bereits im Dezember 2024 – weit vor offiziellem Beschluss der Stadt.
Für Anrainer, die unter der neuen Adresse erreichbar sein müssen, entstanden weitere Probleme. Die Stadt hatte die Post bereits Wochen vor der Änderung über den neuen Namen informiert. Nur dort funktionierte Anfang Mai die Zustellung dennoch nicht, berichtet ein ansässiger Unternehmer.
Der Anrainer beklagt außerdem die versprochene Unterstützung der Stadt bei der Aktualisierung der Adressdaten ist bis heute ausgeblieben, klagen weitere Anrainer.
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