Nach Erdbeben

„Decken und Zelte für Verletzte dringend benötigt“

Schrecklicher Anblick nach dem Erdbeben: Das Burgenland hilft.

(Bild: Privat)

Über katastrophale Not in den Trümmerfeldern in der Türkei berichten Burgenländer. Couragiert versuchen den Opfern des Erdbebens zu helfen, wo sie nur können. 

Egal, wo sich die Helfer tatkräftig engagieren, bietet sich ihnen ein Bild der Zerstörung nach dem Beben in der Türkei und Syrien. „Das sind Bilder, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen“, sagt ein Freiwilliger. So wie ihm ergeht es vielen. Die internationalen Hilfsaktionen sind voll im Gang.

Hilfe aus Trausdorf
Mittendrin ist Andreas Tomek aus Trausdorf. Unermüdlich ist der vielseitige Projektmanager in Krisengebieten im Einsatz, um Opfer mit dem Nötigsten zu versorgen. Das hat er schon im Osteuropakonflikt eindrucksvoll bewiesen.

Andreas Tomek (li.) und Bünyamin Yildiz sammeln Hilfsgüter, die in den Trümmerfeldern rund um Kahramanmaras und Gaziantep rasch gebraucht werden.

(Bild: Privat)

Lkws mit Hilfsgütern
Seit russische Raketen auf die Ukraine einprasseln, zeigt „Andy“ ein Herz für jene, die unter den Folgen am meisten leiden müssen. In Debrecen in Ungarn unterstützte er bereits kurz nach dem Kriegsausbruch den Aufbau eines Versorgungslagers. Gleichzeitig hatte der Burgenländer alle Hände voll zu tun, um Tonnen von Hilfsgütern per Lkw-Transporten zu den Betroffenen zu bringen.

Couragiert reagierte Tomek ebenso auf die erschütternde Lage nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei. Gemeinsam mit dem Eisenstädter Gastronomen Bünyamin Yildiz unterstützt er die Hasene-Initiative, die sich um Notleidende auf der ganzen Welt kümmert.

Wir sammeln jetzt Heizstrahler, Wärmedecken, Verbandszeug und größere Zelte, die als Lazarett für Verletzte genutzt werden können. Denn auch die Arztordinationen und Krankenhäuser vor Ort sind komplett eingestürzt.

Andreas Tomek

Ganz besonders wichtig seien Stromaggregate, die den Einsatzkräften fehlen, betont er. Zusammengetragen werden die Sachspenden in Wien-Favoriten, verteilt in der Krisenregion rund um Kahramanmaras und Gaziantep. Wer einen Beitrag zu der Aktion leisten will, kann sich bei Andreas Tomek unter 0676/954 29 09. „Wir sind für jede Unterstützung dankbar!“

281 Pizzen für den guten Zweck
Bestellen - abholen - genießen: Joe’s Pub aus Neusiedl kochte für Nachbar in Not: Die Familie Ruiner hat sich im Dezember 2015 ihren Traum vom eigenen Lokal erfüllt und Joe’s Pub in Neusiedl am See eröffnet. Seitdem ist man gerne für seine Gäste da und denkt auch immer wieder an jene, denen es nicht so gut geht.

Im Vorjahr wurden in etwa an zwei Tagen 6000 Euro für die Ukrainehilfe gesammelt. Als die Familie von den dramatischen Ereignissen wegen des Erdbebens in der Türkei und Syrien erfuhr, wollte man auch hier helfen. Und wie tut man das? Mit dem, was man am besten kann. In ihrem Fall war das: Leckere Pizzen backen!

Köstliche Hilfe
Nachdem die belegten Teigräder aber wohl kaum warm bis in die Erdbebengebiete gebracht werden könnten, hat man sie lieber in Neusiedl am See kredenzt. Am eigentlichen Ruhetag gab es von 16 bis 21 Uhr „Pizza für den guten Zweck“.

Die Familie Ruiner freut sich über 4000 € für die Erdbebenhilfe.

(Bild: Joe's Pub)

Unter dem Motto „Bestellen - abholen - genießen“ warteten die Ruiners auf viele Pizza-Freunde. Und die kamen: Der Pizzabäcker kam ganz schön ins Schwitzen, denn zwischen 16 und 21 Uhr gingen sage und schreibe 281 Bestellungen über den Ladentisch.

Spendable Gäste
„Es kamen so viele Anrufe, dass wir gar nicht alle annehmen konnten“, freut sich die Joe’s Pub-Crew. Und bedankt sich gleich einmal bei den Gästen: „Auch wenn jemand auf seine Pizza warten musste, gab es keine Beschwerden. Unsere Gäste sind großartig, genau wie der Betrag, den wir schlussendlich an Nachbar in Not überweisen durften, nämlich 4000 Euro.“