Nach Pfusch am Amt

Krach zwischen Hotelier und 150 Miteigentümern

Die komplexe Struktur der Eigentümer des Hotels Dachstein sorgt für Probleme.

(Bild: Dostal Harald)

Käufer aus aller Welt vermieten vor Jahren gekaufte Appartements im „Dachstein“ in Bad Goisern zum Teil zu Schleuderpreisen. Der Hotelbetreiber ist sauer.

Obwohl das Hotel Dachstein in Bad Goisern ausschließlich touristisch genutzt werden darf, weist der riesige Gebäudekomplex eine lange Liste mit Hauptwohnsitzen auf. Wie berichtet, konnten nach der Hotel-Pleite in den 80er-Jahren die Appartements günstig erworben werden.

Käufer aus aller Herren Länder schlugen zu, bekamen obendrauf noch einen Haupt- oder Nebenwohnsitz „geschenkt“. Am Amt wurde offensichtlich nicht genau hingeschaut. Den kürzlich gestarteten Versuch der Gemeinde für eine nachträgliche Neuwidmung und damit die Legitimierung der illegalen Wohnsitze lehnte das Land entschieden ab.

Die Gemeinde sah nie hin, ließ so die Entstehung einer Art Seniorenheim zu. Gemeinsam mit einem Hotel funktioniert das nicht.

Thomas Berger, längjähriger Besitzer des Hotel Dachstein

„Es steht doch ganz klar geschrieben, dass das Gebäude nur touristisch genutzt werden darf. Sonst hätte ich mich auch nie überreden lassen, zu investieren“, ist der Bayer Thomas Berger von der Goiserer Politik enttäuscht. Er führt seit drei Jahrzehnten das „echte“ Hotel. Nach einem anfänglichen Boom wurden die Gäste von Jahr zu Jahr weniger.

Konflikt spitzt sich zu
Der Konflikt mit den Miteigentümern spitzte sich in den vergangenen Jahren zu. „Sie vermieten ihre Appartements zu Schleuderpreisen von 60 Euro die Nacht, benutzen aber für Werbezwecke Fotos von meinem Hallenbad. Sie schreiben mir ständig vor, wie und was ich zu tun habe“, poltert Berger.

Appartement-Verkauf geht weiter
Um das Hotel überhaupt offen halten zu können, verkauft auch er Appartements. „Wir vermieten diese dann weiter, kümmern uns um die Gäste“, so der als „singender Wirt“ bekannte Freund von TV-Star Karl Moik.