Enthüllung im Jänner

Goldener Flügel ist im Parlament angekommen

Wien
17.12.2022 15:54

Einen wahren „Flügelschlag“ an Emotionen hat Nationalratspräsident Wolfgang Sobotkas Ankündigung, einen goldenen Flügel fürs (neu eröffnete) Parlament in Wien anmieten zu wollen, im November verursacht. Nun aber wurde das Goldstück trotz aller Kritik und allen Widerstands geliefert. Das Bösendorfer-Instrument, für welches schlappe 3000 Euro Miete im Monat fällig werden, bleibt aber vorerst verhüllt. Erst nach Wiedereröffnung des sanierten Parlamentsgebäudes dürfen Neugierige einen Blick darauf werfen.

Der Flügel soll im renovierten Parlamentsgebäude am Ring im Empfangssalon aufgestellt und geht auf die Initiative von Parlamentschef Sobotka (ÖVP) zurück. Finanziert wird das Instrument aus dem Budget von Kunst und Kultur, das mit nicht einmal 0,5 Prozent der Gesamtkosten des Umbaus dotiert wird.

SPÖ-Mandatar Christian Drobits verglich die Mietkosten für den Bösendorfer-Flügel nach Aufkommen der Diskussion im November mit armutsgefährdeten Personen. Die Existenzen von drei Menschen mit Mindestsicherung seien gleich viel wert wie die Ausgaben für das Klavier. Seitens der NEOS zählte Mandatar Nikolaus Scherak auf, wofür man das Geld im Sinne des Parlaments auch verwenden könne - etwa für einen Ausbau des Rechts- und Legislativdienstes oder mehr Ressourcen für Mitarbeiter.

Das Instrument sorgt seit November für Wirbel. Initiiert wurde die Anmietung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP). (Bild: APA/Roland Schlager, Screenshot Bösendorfer, Krone KREATIV)
Das Instrument sorgt seit November für Wirbel. Initiiert wurde die Anmietung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP).

„Wahnsinnsidee“ wurde Realität
FPÖ-Klubchef Herbert Kickl sah die Anschaffung als Anlass, einmal mehr Neuwahlen zu fordern, alleine, weil es danach einen neuen Nationalratspräsidenten geben würde. Wörtlich sprach er von einer „Wahnsinnsidee“ und verhöhnte den goldbesetzten Flügel als Ausdruck der Bescheidenheit der Politik.

Am 14. und 15. Jänner 2023 öffnet sich das wiedereröffnete Parlament den Bürgern mit zwei Tagen der offenen Tür. Besichtigt werden können Nationalrats-, Bundesrats- und Bundesversammlungssaal, die Amtsräume von Nationalrats- und Bundesratspräsident, die Säulenhalle, das neue Besucherzentrum und die Bibliothek.

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