Spielsachen im Test

Geschenk rast laut wie ein Zug durchs Kinderzimmer Kopieren

Oberösterreich
08.12.2022 11:00

Die Lärmmessgeräte der Konsumentenschützer der AKOÖ schlugen beim Spielzeugtest für Babys heftig aus. Am intensivsten war ein Schlagzeug für Kleinkinder. Empörend: Die Lautstärken werden auf den Verpackungen nicht einmal angeführt.

Der Pfleger trug Gehörschutz, weil über der Kinderintensivstation des Linzer Uniklinikums der Bagger schremmte – das Lärmmessgerät zeigte etwa 80 Dezibel an. Unerträglich! Und zu Weihnachten – und nicht nur da – bekommen Kinder Geschenke, die noch weitaus lauter sind.

89 Dezibel laut
Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer OÖ kauften 14 Spielzeuge für Babys und Kinder ab drei Jahren und testeten diese unter Kinderzimmerbedingungen. „Mit einem Abstand von 50 Zentimetern, der für Kinderarme schon großzügig bemessen ist“, sagt Chef-Konsumentenschützerin Ulrike Weiß. Das Ergebnis: Keines der Plastikteile mit elektronischem Innenleben und Lautsprecher war leiser als 75 Dezibel, das lauteste hatte einen Schallpegel von 89 dB.

Zitat Icon

„Keines der getesteten Spielzeuge war leiser als 75 Dezibel“

Ulrike Weiß, Konsumentenschutz-Chefin der Arbeiterkammer OÖ

Schlagzeug für Kind ab 6 Monaten
Dieses Schlagzeug für Kinder ab 6 Monaten ist zumindest lautstärken-regelbar, die Spielzeuge auf Platz 2 (ein Müllauto für 3-Jährige) und Platz 3 (ein Spielwürfel für 18 Monate alte Kinder) brachten es – ohne die Möglichkeit, sie leiser zu drehen – auf 88 und 87 Dezibel. Das ist, als ob ein Zug durchs Kinderzimmer fahren würde.

Unterschiedliche Grenzwerte
Für Kinderspielzeug gelten verschiedene Grenzwerte: „Ohrnahes“ Spielzeug, das länger als 30 Sekunden „schallt“, muss leiser als 60 dB sein, bei Tisch- oder Bodenspielzeug, das fünf bis 30 Sekunden laut ist, liegt der Grenzwert bei 85 dB, bei weniger als fünf Sekunden Lärm sind es 90 Dezibel.

Keine bleibenden Schäden
„Experten gehen davon aus, dass Belastungen unter 80 Dezibel keine bleibenden Schäden hinterlassen, doch es gibt keine gesicherten Erkenntnisse. Es geht auch um die Dauer der Lärmbelastung“, sagt Weiß, die Eltern rät, die Spielzeuge beim Kauf zu testen und per Handy-App den Schalldruck zu messen. „Weil auf den Verpackungen steht nichts.“

Griff zu Traditionellem empfohlen
Spielzeug-Expertin Heide Maria Rossak aus Eberschwang rät ohnehin, mehr zu traditionellen Sachen wie Bausteinen zu greifen, die mehr Kreativität beim Kind zulassen.

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