Im Elferschießen-Drama

Kroatien taumelt gegen Japaner, fällt aber nicht!

WM 2022
05.12.2022 18:43

Knapp, aber doch: Vizeweltmeister Kroatien steht im Viertelfinale der Fußball-WM in Katar! Luka Modric und Co. wären allerdings fast über Favoritenschreck Japan gestolpert, arbeiteten sich von einem 0:1-Pausenrückstand noch zu einem 3:1-Sieg im Elfmeterschießen. Viertelfinal-Gegner am Freitag ist möglicherweise Turnier-Favorit Brasilien, der auf Südkorea trifft. Daizen Maeda (43.) hatte Japan vor 42.523 Zuschauern im Al Janoub Stadium von Al Wakrah nicht unverdient in Führung geschossen, Ivan Perisic (55.) ausgeglichen. Zum Matchwinner in einer an Chancen nicht reichen Partie wurde schließlich Kroatiens Tormann Dominik Livakovic mit drei parierten Elfern. 

Es ist ein gutes Omen für die Kroaten, die schon bei der WM 2018 sowohl im Achtelfinale gegen Dänemark als auch im Viertelfinale gegen Russland im Elfmeterschießen triumphiert hatten. Japan hatte in einer offenen Partie die große Chance, nach den Siegen über Spanien und Deutschland in der Vorrunde den nächsten Coup zu schaffen, stand schließlich aber auch nach seinem vierten WM-Achtelfinale mit leeren Händen da.

(Bild: Associated Press)

Kroatien musste an diesem Abend hart arbeiten. Japan präsentierte sich auf Augenhöhe und krönte eine erste Druckphase in der 3. Minute mit einem brandgefährlichen Köpfler Shogo Taniguchis vorbei am Tor, hatte aber wenig später Glück, als Goalie Shiuchi Gonda nach einem schweren Rückpass-Schnitzer von Takehiro Tomiyasu gegen Perisic rettete (8.).

(Bild: Associated Press)

Die Grundcharakteristik der Partie lag da bereits offen vor den Fans: Kroatien machte wie erwartet das Spiel, die Japaner, Achtelfinalist mit dem wenigsten Ballbesitz in der Gruppenphase, gaben die aktiven Balljäger. Das führte zu mehreren schnellen Aktionen des Außenseiters, der sich auch vom Pressing der Kroaten nicht irritieren ließ und vor allem von der rechten Seite einige Male gefährliche Hereingaben anbrachte.

(Bild: Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved)

Klare Torchance resultierte daraus lange aber keine. In der Defensive agierte Japan meist kompakt und sicher, die Kroaten hatten ihre Mühe. Ein weites Zuspiel auf Bruno Petkovic führte vorerst zur gefährlichsten Aktion, der Dinamo-Zagreb-Akteur vertändelte den Ball aber im Strafraum (26.). Kurz darauf verpasste dann Andrej Kramaric eine Flanke Borna Barisics im Fünfer nur hauchdünn (28.).

(Bild: Associated Press)

Kurz vor der Pause konnten sich die Japaner aber doch noch entscheidend in Szene setzen: Erst noch zielte Daichi Kamada klar neben das Tor (41.) schließlich war es aber soweit: Nach kurz abgespielter Ecke und folgender Flanke klärten die Kroaten den Ball schlecht, Maeda nahm das Geschenk im Fünfer dankend an.

(Bild: Associated Press)

Die Antwort lieferte zehn Minuten nach Wiederbeginn Perisic, der Tottenham-Stürmer stellte bei einer Flanke aus zwölf Metern seine Kopfball-Gefährlichkeit eindrucksvoll unter Beweis. Mit seinem 10. Tor bei EM oder WM überholte er Kroatiens bisherigen Rekordhalter Davor Suker (9 Tore).

Die Partie nahm an Fahrt auf. Japan prüfte in Person von Wataru Endo Dominik Livakovic (58.), auf der Gegenseite musste sich Gonda bei einem feinen Weitschuss von Modric ins Kreuzeck schrauben (63.). Je länger das Duell dauerte, desto deutlicher zeichnete sich aber die Verlängerung ab. Die besseren Möglichkeiten verzeichnete da immerhin Kroatien.

(Bild: AFP)

Perisic schoss aus gut 17 Metern knapp daneben (77.), auch Mario Pasalic brachte seinen Köpfler nicht aufs Ziel (86.). In der „dritten Halbzeit“ war den Teams die Müdigkeit anzusehen, für Kroatiens 37-jährigen Mittelfeldmotor Modric endete der Auftritt nach rund 100 Minuten. Umso überraschender kam der Gewaltlauf von Kaoru Mitoma, dessen Schuss schließlich aber zu zentral auf Livakovic ausfiel (105.).

(Bild: Associated Press)

Viel passierte nicht mehr, das Elfmeterschießen war die logische Konsequenz. Dort sah Salzburgs kroatischer Legionär Luka Sucic von der Bank aus, wie einer seiner Salzburg-Vorgänger, Takumi Minamino, gleich zum Auftakt mit einem schwachen Versuch an Livakovic scheiterte.

Takumi Minamino (Bild: AFP or licensors)
Takumi Minamino

Der Goalie behielt auch gegen Mitoma die Oberhand und bügelte mit seiner dritten Glanztat Marko Livajas Stangenschuss davor aus. Mario Pasalic behielt im letzten Versuch die Nerven und stellte das 3:1 sicher.

Das Ergebnis:
Japan - Kroatien 1:1 n.V. (1:1, 1:0) - 1:3 im Elfmeterschießen
Al Wakrah, Al Janoub Stadium, 42.523 Zuschauer, SR Ismail Elfath (USA)

Tore: 1:0 (44.) Maeda, 1:1 (55.) Perisic

Elfmeterschießen:
0:0 - Minamino scheitert an Livakovic
0:1 - Vlasic trifft
0:1 - Mitoma scheitert an Livakovic
0:2 - Brozovic trifft
1:2 - Asano trifft
1:2 - Livaja scheitert an der Stange
1:2 - Yoshida scheitert an Livakovic
1:3 - Pasalic trifft

Gelbe Karten: Kovacic, Barisic

Japan: Gonda - J. Ito, Tomiyasu, Yoshida, Taniguchi, Nagatomo (64. Mitoma) - Morita (106. Tanaka), W. Endo - Doan (87. Minamino), Maeda (64. Asano), Kamada (75. Sakai)
Kroatien: Livakovic - Juranovic, Lovren, Gvardiol, Barisic - Brozovic - Modric (99. Majer), Kovacic (99. Vlasic) - Kramaric (68. Pasalic), Petkovic (62. Budimir/106. Livaja), Perisic (106. Orsic)

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(Bild: KMM)



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