Was wird wohl, nach „bsoffene Gschicht“ (2019), „Coronaparty“ (2020) und „Querdenker“ (2021), das „Unwort des Jahres 2022“?
Noch bis kommenden Dienstag, 12 Uhr, kann auf oewort.at abgestimmt werden. Dort ermittelt das Forschungszentrum Österreichisches Deutsch auf Initiative von Prof. Rudolf Muhr, Germanist an der Karl-Franzens-Universität Graz, Wort und Unwort, Jugendwort und Spruch des Jahres.
Zur Auswahl für das Unwort stehen zum Beispiel „Beinschab-Tool“ als Ausdruck manipulierter Umfragen, benannt nach einer zuvor gänzlich unbekannten Meinungsforscherin. Oder „Pull-Faktor“, den die frühere Generalsekretärin der ÖVP bei der Auszahlung des Klimabonus an Asylberechtigte gegeben sah. Als Wort des Jahres könnte „Kronzeugenstatus“ das Rennen machen, der für „Chatman“ Thomas Schmid zu Straffreiheit führen würde.
Auffallend ist, dass viele zur Wahl stehende Begriffe eindeutig der ÖVP zuzuordnen sind. Denn auch um den negativen Spruch des Jahres liefern sich drei türkise Politiker ein Wettrennen. Karl Nehammer mit seinem „Alkohol und Psychopharmaka“, Innenminister Karner mit „Empirie, Wissenschaft und Fakten“ und Bildungsminister Polaschek, der in der „ZiB 2“ auf sechs verschiedene Arten versicherte, „sich das genau anzuschauen“.
Anwärter auf den positiven Spruch des Jahres ist der Bundespräsident. Seine Aussage fasst das zu Ende gehende Jahr am besten zusammen: „Das darf doch alles nicht wahr sein!“
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