85 Prozent Inflation!

Türkei: Erdogan sagt Wucher-Händlern den Kampf an

Ausland
21.11.2022 13:34

Angesichts der enorm hohen Inflation kündigt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ein härteres Vorgehen gegen Läden an, die ihre Preise übermäßig heraufsetzen. Im Rahmen der nächsten Kabinettssitzung werde über die Verabschiedung strengerer Maßnahmen für Supermärkte und Geschäfte diskutiert, die überhöhte Preise für Waren verlangten, wie der Sender Habertürk am Montag berichtete.

Auf seinem Rückflug aus Katar sagte Erdogan vor Reportern, dass die bisherigen Geldstrafen nicht ausreichten, um solche Verkäufer zu bestrafen. „Die Inspektionen werden mit sehr unterschiedlichen Methoden fortgesetzt, da die Bußgelder offensichtlich keine Besserung bringen“, wird Erdogan von dem Sender zitiert. „Wichtig ist, dass sie eine höhere Strafgebühr zahlen müssen.“

Verbraucher leiden unter stark steigenden Kosten
Die türkischen Verbraucher leiden unter stark steigenden Kosten für die Lebenshaltung. Die offiziell ermittelte Inflationsrate liegt bei mehr als 85 Prozent. Experten geben Erdogan daran eine erhebliche Mitschuld.

Erdogan will mit günstigen Krediten Produktion anschieben
Trotz der starken Teuerung setzt er auf Zinssenkungen durch die Notenbank. „Solange Euer Bruder in dieser Position ist, werden die Zinsen mit jedem Tag, jeder Woche, jeden Monat fallen“, sagte Erdogan erst vor wenigen Wochen. Er will mit günstigen Krediten die Produktion und die Exporte anschieben, was wiederum für mehr Beschäftigung sorgen soll.

Die türkische Zentralbank hatte erst im Oktober ihre unorthodoxe Geldpolitik fortgesetzt und ihren Leitzins erneut gesenkt. Er wurde von bisher 12,0 auf 10,5 Prozent zurückgenommen. Die Notenbank signalisierte zugleich noch eine weitere Senkung. Die Zentralbank hatte vor gut einem Jahr mit der Lockerung ihrer Geldpolitik begonnen. Damals lag der Zinssatz noch bei 19 Prozent.

Lira schwächelt
Ein Grund für die hohe Inflation ist die schwächelnde Lira. Die türkische Landeswährung wertete allein im vergangenen Jahr mehr als 44 Prozent zum Dollar ab, in diesem Jahr bisher um weitere 29 Prozent. Dadurch werden in Devisen bezahlte Importe deutlich teurer, was die Inflation anheizt. Ökonomen empfehlen bei einer hohen Inflation und einer schwächelnden Währung eigentlich höhere Zinsen, um die Lira wieder attraktiver für Anleger zu machen

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