Grazer Jakominiplatz

Anschlagsdrohung auf Facebook: 25-Jähriger gefasst

Steiermark
23.07.2025 08:51

Ein 25-jähriger Grazer drohte auf Facebook mit einem Anschlag auf den Jakominiplatz – und das nicht zum ersten Mal. Am Montagabend gelang es der Polizei, ihn in Graz zu stellen. Er gab an, mit den Postings Aufmerksamkeit erlangen zu wollen.

Am Grazer Jakominiplatz wimmelt es tagsüber nur so vor Menschen. Ausgerechnet auf diesen Ort hatte es ein 25-Jähriger in einer Anschlagsdrohung auf Social Media abgesehen. In Facebook-Gruppen hatte er im Laufe des Montags dutzende Postings mit Drohungen zu Anschlägen und weiteren Straftaten gemacht.

Darauf wurde die Polizei aufmerksam und leitete sofort Ermittlungen zu seiner Person ein. Gegen 21.30 Uhr am Montagabend gelang es Polizisten, den Tatverdächtigen im Bereich des Jakominiplatzes auszuforschen und festzunehmen. Bei seiner Festnahme konnten keine Gegenstände oder Hinweise auf eine tatsächliche Anschlagsplanung festgestellt werden. Der 25-Jährige wurde angezeigt, und die Verrechnung der Einsätze wird geprüft. Er wurde in weiterer Folge in ein Krankenhaus eingeliefert.

Wollte Aufmerksamkeit erlangen
Wie sich herausstellte, war es nicht das erste Mal, dass er mit einem Anschlag gedroht hatte. Bereits am 18. Mai dieses Jahres hatte er mit einer Drohung einen großen Polizeieinsatz am Jakominiplatz ausgelöst. Der Tatverdächtige zeigte sich umfassend geständig und gab an, durch seine Postings Aufmerksamkeit erlangen zu wollen.

Erst am Dienstag wurde bekannt, dass in der Obersteiermark ein 18-jähriger IS-Anhänger bei seiner Einreise aus Mazedonien festgenommen wurde. Der Lehrling plante laut Chat-Protokollen Anschläge auf die „westliche Welt“. Er war bereits 2023 als radikalisierter Jugendlicher verurteilt worden, eine Läuterung stellte sich aber nicht ein.

„Es ist längst etwas ins Rutschen geraten“
Dass die beiden Festnahmen unmittelbar hintereinander bekannt wurden, alarmiert auch die Politik. So fragt sich der steirische ÖVP-Klubobmann Lukas Schnitzer: „Sind Bombendrohungen und Anschlagspläne unser neuer Alltag?“ Seiner Meinung nach ist „in unserer Gesellschaft längst etwas ins Rutschen geraten“, Antworten müssten insbesondere in der Migrations- und Bildungspolitik gefunden werden.

FPÖ bringt parlamentarische Anfrage ein
Auch die steirischen Blauen sind entsetzt: „Wenn ein bereits verurteilter Terrorist nur kurze Zeit nach seiner Freilassung wieder in der Lage ist, konkrete Anschlagspläne zu verfolgen, dann geht es längst nicht mehr um individuelle Verantwortung, sondern dann steht der Rechtsstaat selbst auf dem Prüfstand“, sagt Philipp Könighofer. Aus diesem Grund bringt die FPÖ eine parlamentarische Anfrage an die SPÖ-Justizministerin Anna Sporrer ein. Diese umfasst über zwei Dutzend Fragen zu den juristischen Prozessen hinter dem Fall.

Porträt von Steirerkrone
Steirerkrone
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