Viele Kinder gefährdet

Immer mehr Nichtschwimmer: Heuer schon 18 Badetote

Österreich
23.07.2025 09:16

Die Zahl der Ertrinkungsunfälle in Österreich gibt erneut Anlass zur Sorge: Bereits mindestens 18 Menschen sind im Jahr 2025 bis zum 20. Juli ertrunken. Besonders alarmierend: In Österreich können Hunderttausende Menschen nicht schwimmen. Auch bei Kindern und Jugendlichen fehlt es oft an ausreichender Schwimmkompetenz. 

Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum 2024 waren es laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) 22 Todesfälle, im gesamten Jahr 39. Jährlich verzeichnet Österreich im Schnitt rund 33 Ertrinkungstote. Besonders alarmierend: Bei Kindern bis 14 Jahren ist Ertrinken die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache.

Meisten Todesfälle beim Schwimmen
Die meisten Betroffenen kamen beim Schwimmen ums Leben, weitere bei Tauchgängen, Stand-up-Paddling oder Kajakunfällen.

Schwimmkenntnisse oft „unsicher bis mittelmäßig“
Laut einer neuen KFV-Studie können rund sieben Prozent der österreichischen Bevölkerung ab fünf Jahren nicht schwimmen – ungefähr 630.000 Personen. Davon sind rund 137.000 Personen Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 19 Jahren. Erschreckend: 23 % der Befragten schätzen ihre Schwimmkenntnisse als „unsicher bis mittelmäßig“ ein – bei den Über-50-Jährigen sogar 26 %.

Kinder ertrinken leise
Besonders heikel sei, wenn Eltern die Schwimmfähigkeiten ihrer Kinder überschätzen, warnt das KFV. Dies könne dazu führen, dass Kinder in Gefahr geraten – oft unbemerkt, denn: Ertrinken verläuft bei ihnen leise.

So können Eltern Kinder vor dem Ertrinken schützen

  • Kleinkinder immer in Griffweite, größere Kinder zumindest in Sichtweite behalten.
  • Bei mehreren Erwachsenen sollte eine Person gezielt mit der Aufsicht beauftragt werden.
  • Pools und Teiche absichern, z. B. mit Zäunen oder Abdeckungen.
  • Schwimmhilfen (Flügel, Reifen) helfen beim Üben – ersetzen aber keine Aufsicht.
  • Grelle Badekleidung kann in Notfällen die Sichtbarkeit im Wasser verbessern.

Die wichtigsten Lernorte sind laut Studie das Elternhaus (64 %), gefolgt von Schwimmkursen (38 %). Rund 6 % der Kinder lernten ausschließlich in der Schule schwimmen – doch genau dort sei das Schwimmenlernen wegen der Corona-Pandemie zuletzt oft zu kurz gekommen.

Finanzielle Gründe oft Hindernis
Ein weiteres Problem: fehlende Schwimmbäder oder Badeseen. Rund 10 % der Befragten gaben an, dass in ihrer Nähe keine Schwimmgelegenheiten verfügbar seien. Zudem seien familiäre und finanzielle Gründe ein Hindernis – etwa fehlende Möglichkeiten zum Üben oder kein Zugang zu Kursen. 13 % der Haushalte gelten laut KFV als „schwimmfrei“.

Auch international ist Ertrinken ein ernstes Problem: Laut WHO kommen jedes Jahr weltweit rund 236.000 Menschen ums Leben – darunter viele Kinder und Jugendliche. In den vergangenen zehn Jahren starben laut Österreichischer Wasserrettung mehr als 2,5 Millionen Menschen weltweit im Wasser. Der Welttag der Ertrinkungsprävention am Freitag (25. Juli) soll erneut an die oft unterschätzte Gefahr im Wasser erinnern. 

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